Prinzessinnengruppe "Prinzessinnen Luise und Friederike" von Schadow, gezeichnet von Markus Behrendt
© Marcus Behrendt

PLATZ 2 - Bildhauerei - Prinzessinnengruppe von Johann Gottfried Schadow

Marmorversion steht in der Alten Nationalgalerie auf der Museumsinsel | Bodestr. 1 - 3 | 10178 Berlin

Frankreich hat Jeanne D’Arc, Österreich und Bayern haben "Sissi", und in Großbritannien ist es Lady Di - weibliche Legenden, bis zur Übermenschlichkeit hochgejubelte Superfrauen. Auch hierzulande gibt es die Eine.

Die Aller-Allergrößte, an die nie wieder eine andere heranreichen wird: Königin Luise von Preußen. Ihre Verehrung hat in den vergangenen 200 Jahren nahezu fanatische Züge angenommen. Sie ist beliebtes Modell für Bildhauer und Maler.

Autor: Richard Fasten
(gekürzt)

Das gefällt:

Nicole Hackert

Galeristin

Friedrichswerdersche Kirche in Berlin-Mitte

Woher kommt der Hype?

Mit Anfang 30 schon zehn Geburten hinter sich gebracht zu haben und dabei so mädchenhaft frisch zu bleiben – das ist eine Leistung. Um 1800 ist ein solcher Kindersegen eher Durchschnitt, mit Luise identifiziert sich das Volk gerne.

Als sie nach der Hochzeit mit Wilhelm III. in Berlin Einzug hält, liest ihr ein Mädchen als Willkommensgeschenk ein Gedicht vor, und Luise ist so gerührt, dass sie das Kind hochhebt und küsst. Ihre Hofdame bekommt Schnappatmung: Ein völlig unangemessenes Verhalten für eine Königin! Doch bei den Berlinern springt der Funke über.