BrandenburgTREND: Umfrage zu Gewinnern und Verlierern - Brandenburger blicken positiver auf die deutsche Einheit

Fr 29.08.14 | 19:01 Uhr
Video: Brandenburg aktuell | 29.08.2014 | Hanno Christ

Vor knapp 25 Jahren fiel die Mauer – und langsam, aber stetig steigt der Anteil der Brandenburger, die sich als Gewinner der Vereinigung sehen. Das hat der jüngste BrandenburgTREND von Brandenburg aktuell und "Märkischer Oderzeitung" ergeben. Vor zehn Jahren klang das noch ganz anders.

25 Jahre nach dem Mauerfall sehen sich knapp zwei Drittel (60 Prozent) der Brandenburger als Gewinner der deutschen Vereinigung. Das ist das Ergebnis der Meinungsumfrage BrandenburgTrend im Auftrag des rbb-Fernsehnachrichtenmagazins Brandenburg aktuell und der "Märkischen Oderzeitung". Dagegen fühlen sich 18 Prozent – etwa jeder Fünfte - als Verlierer.

Damit ist der Anteil der (gefühlten) Gewinner gewachsen – vor zehn Jahren, als zuletzt danach gefragt wurde, sahen sich nur 52 Prozent der Brandenburger als Vereinigungsgewinner - und fast jeder Dritte (30 Prozent) als Verlierer.

Es sind vor allem Brandenburger mit höher Bildung, die sich laut Umfrage zu den Nutznießern der Wiedervereinigung zählen (66 Prozent), sowie Anhänger von Grünen (91 Prozent) und der CDU (76 Prozent). Anhänger der Linken verordnen sich dagegen nach wie vor seltener auf der Gewinnerseite (49 Prozent).

Spielt die gesunkene Arbeitslosigkeit eine Rolle?

Wie die positivere Einschätzung zustande kommt, lässt sich nur vermuten, denn danach wurde nicht gefragt. Aber es liegt nahe, einen Zusammenhang zur wirtschaftlichen Entwicklung herzustellen. 1999 waren 17,4 Prozent der Brandenburger arbeitslos, im Jahr 2004 waren es sogar 18,7 Prozent - fast jeder Fünfte. Seither hat sich die Arbeitslosenquote mehr als halbiert, nach den jüngsten Zahlen liegt sie aktuell bei genau neun Prozent. Gleichzeitig ist die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Jobs über die Jahre gestiegen.

Für Jüngere ist die Vereinigung nicht entscheidend

Außerdem haben die Meinungsforscher festgestellt, dass immer mehr Menschen die deutsche Einheit nicht mehr als entscheidenden Einschnitt in ihrem Leben empfinden. Das hat mit dem Alter zu tun: Jeder Zweite unter 30 sieht sich weder als Gewinner noch als Verlierer.

Mit Informationen von Alex Krämer

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