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5 Orte, 2 Bundesländer, eine Region, die durch das blaue Band der Havel verbunden ist. Die rbb Gartenzeit beobachtet diesmal die Vorbereitungen in Stölln. Zur Blütezeit herrscht reger Flugverkehr. Ein ständiges Starten und Landen hier am Fuße der Lady Agnes – der berühmten Interflugmaschine, die im Jahre 1989 auf einem Acker in der Nähe des Dorfes Stölln gelandet ist.
Für die Geschichte der Luftfahrt ist dieser Ort heiliger Boden. Der älteste Flugplatz der Menschheit. Hier in Stölln unternahm Otto Lilienthal seine ersten gesteuerten Gleitflüge. Und auch seinen letzten, bei dem er 1896 ums Leben kam.
Und jetzt kommt auch noch die BUGA hierher. Das Thema Fliegen muss die zentrale Rolle spielen. Für Landschaftsarchitekt Mathias Kuklik ist das eine spannende Aufgabe. Immerhin soll hier das Schwebende mit dem Geerdeten, der Welt der Pflanzen, verbunden werden.
Auf 17 so genannten Steppengleitern – stählernen Blumenkästen, die Lilienthals Flügeln nachempfunden sind, soll sich die BUGA-Blütenpracht schwebend entfalten.
Zur BUGA wird man hier blühende Stauden finden, Blumenzwiebeln, Wechselflora - wenn man es herunterbricht auf die Grundidee, so ist es ein Hochbeet, was in Anlehnung an Otto Lilienthal entstanden ist.
Das Bodenpersonal der Interflugmaschine verfügt über einen gut erhaltenen Fuhrpark, der dem Alter des Flugzeugs in etwa entspricht. Wartburgfahrer Horst Schwenzer, der Leiter des Lilienthal-Vereins im Ort, hat sich maßgeblich dafür eingesetzt, dass die Buga nach Stölln kommt.
Jetzt hat das Museumsflugzeug einen Rundweg erhalten, auf dem alle 49 Zielflughäfen verewigt sind. Die ganze Anlage hat sich schon im Jahr vor der BUGA-Eröffnung durch die Ideen der Landschaftsgestalter zu einem Hingucker entwickelt.
Aber wen die Reise nach Stölln führt, der sollte den Aufstieg auf den 109m hohen Gollenberg wagen. Hunderte Male war Lilienthal hier oben. Den Blick in die Weite des Westhavellandes gerichtet. Damals war der Hügel kahl, in jede Himmelsrichtung freie Flugbahn. Doch eine Vorstellung vom Mut des Flugpioniers erhält man hier oben auch heute noch. Sein Fluggerät können die Besucher im Lilienthalzentrum bestaunen. Gezeigt wird die Geschichte, wie aus der kindlichen Faszination eine Theorie des Fluges und letztlich der fliegende Mensch wurde.
Eine neue Bushaltestelle ist in Arbeit. Und die Dorfstraße wird gemacht. Aber nicht alles wird modern zur BUGA – sein Wartburg wird Horst Schwenzer nicht hergeben.
Beitrag von Felix Krüger