Dieter Hallervorden; Quelle: Carsten Sander

Schauspieler, Kabarettist und Intendant - Dieter Hallervorden

Geboren 1935 in Dessau/Sachsen-Anhalt, studierte Dieter Hallervorden Romanistik, Publizistik und Theaterwissenschaften. Daneben gilt sein besonderes Interesse dem politischen Journalismus und Kabarett. Mit 22 Jahren verließ er die damalige DDR.

Als Autor und Schauspieler gründete er 1960 das satirische Kabarett "Die Wühlmäuse", dessen künstlerischer Leiter er bis heute ist. 1968 entdeckte ihn das Fernsehen. In dem berühmten TV-Film "Das Millionenspiel" spielt er einen eiskalten Killer, in dem Psycho-Thriller "Der Springteufel" einen manischen Tramper.

Dem breiten Publikum wurde Dieter Hallervorden als Komiker bekannt durch die satirische NDR-Reihe "Abramakabra" und die SDR-Slapstick-Serie "Nonstop Nonsens", die bis heute zu seinen größten Fernseherfolgen zählt.

1992 kehrte Dieter Hallervorden zu seinen Wurzeln, dem politischen Kabarett, zurück. Er gründet die Filmgesellschaft "HALLiWOOD" und produzierte fast 100 Folgen der Satire-Serie "Hallervordens Spott-Light" im Ersten.
 
2001 rief er das 1. Berliner Kleinkunstfestival ins Leben, das seit Sommer 2004 nunmehr als "Das große Kleinkunstfestival" im Kabarett-Theater "Die Wühlmäuse" als Wettbewerb für Nachwuchstalente im Bereich Kabarett, Comedy, Musik und Varieté stattfindet und live vom rbb Fernsehen übertragen wird.

Im März 2004 produzierte er in Zusammenarbeit mit dem Anhaltischen Theater Dessau ein Theaterstück mit dem Titel "Dinner für Spinner".

2007 präsentierte das Kabarett-Theater "Die Wühlmäuse" in Koproduktion mit dem Anhaltischen Theater Dessau die Kriminalkomödie von Françis Veber "Die Nervensäge" als deutsche Erstaufführung, in der er die Titelrolle spielte und für die Übersetzung verantwortlich zeichnet. Seit 2007 ist er auch Ehrenbürger seiner Geburtsstadt Dessau.

Dieter Hallervorden ist Ehrenmitglied im Verein Deutsche Sprache e.V.

Neben den „Wühlmäusen“ widmet sich Dieter Hallervorden auch dem „Schlosspark Theater“ in Berlin-Steglitz, das er mit viel persönlichem Einsatz 2009 aus dem Dornröschenschlaf erweckte. Dort ist er regelmäßig in Charakterrollen zu sehen.

Es folgten die TV- und Kino-Filme „Chuzpe – Klops braucht der Mensch“ (2015), „Ostfriesisch für Anfänger“ (2016) und „Rock my Heart“ (2017), ab Oktober 2018 sah man ihn im Kino in „Benjamin Blümchen“.

Für die Gestaltung der Hauptrolle im ZDF-Film „Mein Freund – das Ekel“ wurde er 2019 als Bester Darsteller ausgezeichnet. Auf der Grundlage dieser Drehbuchidee wurde im Jahr 2020 eine sechsteilige Serie produziert und 2021 ausgestrahlt.

Im November 2021 erschien seine CD „80 plus“ mit 12 brandneuen, speziell für ihn geschriebenen, rockig-bluesigen Songs, die unterschiedliche, ausgewählte Aspekte seiner Laufbahn mal humorvoll, mal weise, mal verspielt, mal provokant beleuchten.

Im September 2022 eröffnete Hallervorden das Mitteldeutsche Theater in der Marienkirche in seiner Geburtsstadt Dessau-Roßlau.

Auszeichnungen

Bambi 1981, Telestar 1996, Der deutsche Comedypreis 2003, Bayerischer Kabarettpreis 2005, Goldener Vorhang 2009, 2011, 2012, Prix Pantheon 2009, B.Z.-Kulturpreis 2009, Steiger-Award 2009, Verdienstorden des Landes Berlin 2012, Goldene Kamera für sein Lebenswerk 2013, Jürgen von Manger-Ehrenpreis für ein Lebenswerk 2013 und den Ehren-Jupiter Award, 2014.

Für seine Hauptrolle in dem von der Presse umjubelten Kinofilm "Sein letztes Rennen" erhielt er 2014 die Goldene Lola als bester Schauspieler. Mit dem Kinofilm "Honig im Kopf" (2014) feierte Hallervorden einen weiteren Erfolg und erhielt 2015 dafür als bester Darsteller die österreichische "Romy" und einen Sonder-Bambi (Ehrenpreis der Jury). Vom Club der Filmjournalisten Berlin e.V. wurde er 2015 für diese Rolle mit dem Ernst-Lubitsch-Preis ausgezeichnet.
 
Er erhielt außerdem die Goldener Henne 2016 (Lebenswerk), den Karl-Valentin-Orden der Münchner Narrhalla Gesellschaft e.V. 2021 (Verleihung April 2023), Smago-Award für die CD „80 plus“ als ’Newcomer des Jahres’ 2022, LEA-Award Jury-Preis Live Entertainment 2022 und den Goldenen Vorhang 2022 (Beliebtester Theaterschauspieler des Jahres).