Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen nach Anschlag - Alle Berliner Polizisten führen Maschinenpistolen mit sich

Mi 21.12.16 | 16:50 Uhr
Ein mit Maschinenpistole bewaffneter Polizist steht am 21.12.2016 am Anschlagsort auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz in Berlin. (Quelle: Bernd von Jutrczenka /dpa)
Video: Abendschau | 21.12.2016 | Christina Rubarth | Bild: dpa

Ob in Mitte oder am Stadtrand: Berliner Polizisten sind derzeit immer mit Maschinenpistole unterwegs. Die Polizei bestätigte, dass die Beamten dazu nach dem Anschlag am Breitscheidplatz angewiesen wurden.

Alle Berliner Polizisten haben die Anordnung erhalten, eine Maschinenpistole zu tragen oder bei sich zu führen. Das erfuhr rbb|24 am Mittwoch aus Polizeikreisen. Auf Anfrage bestätigte Thomas Neuendorf, Pressesprecher der Berliner Polizei: "Aufgrund der besonderen Lage haben wir in der Tat das sichtbare Tragen von Maschinenpistolen angeordnet." Die Besatzungen von Streifenwagen führen die Maschinenpistole ebenfalls bei sich.

Diese Anordnung steht offenbar im Zusammenhang mit der andauernden bundesweiten Fahndung nach dem flüchtigen Mann, der den Anschlag am Breitscheidplatz verübt haben soll. Es liefen zudem mehr Polizisten als sonst üblich Streife, die Polizeipräsenz an Bahnhöfen, Botschaften, Weihnachtsmärkten und bei großen Sportveranstaltungen wurde ebenfalls erhöht.

"Wir können Berlin nicht zu einer Festung machen"

Zudem werden derzeit in der Stadt Betonsperren als zusätzliche Sicherung aufgebaut. Der Weihnachtsmarkt am Potsdamer Platz wurde am Mittwoch mit rund einem Dutzend Betonblöcken eingegrenzt. Auch am Brandenburger Tor, wo Deutschlands größte Silvesterfeier unter freiem Himmel trotz der Attacke mit zwölf Toten geplant ist, sollen Poller aufgestellt werden.

"Diese Maßnahme können wir aber nicht an allen Weihnachtsmärkten der Stadt durchführen, weil auch Fluchtwege für Rettungsfahrzeuge frei bleiben müssen", sagte Neuendorf. Man könne und wolle Berlin nicht zu einer Festung machen.

Der Weihnachtsmarkt am Gendarmenmarkt hat sein eigenes Sicherheitspersonal zuletzt vor einem Jahr aufgestockt. An den Eingängen wird jeder Besucher kontrolliert, der die Kasse passiert. Des Weiteren sind große Taschen verboten. Betreiber Helmut Russ wünscht sich, dass die Polizei die Märkte stärker absichert, sagte er im rbb. Der Marktbetreiber versucht nun selbst, Betonbarken aufzustellen.

Mit Informationen von Christina Rubarth




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