Italienerin und Israelin in Berlin getötet - Weiterhin 26 Anschlagsopfer im Krankenhaus

Do 22.12.16 | 17:56 Uhr
Passanten stehen am 22.12.2016 in Berlin neben Blumen und Kerzen in der Nähe des Weihnachtsmarktes am Breitscheidplatz (Quelle: dpa/Rainer Jensen)
Bild: dpa

Bei dem Anschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz sind nach neuen Angaben 56 Menschen verletzt worden. Viele werden noch in Kliniken behandelt - darunter zwölf Schwerstverletzte. Noch unklar ist die Identität von drei Todesopfern.

Nach dem Anschlag am Berliner Breitscheidplatz werden immer noch zwölf Menschen mit schwersten Verletzungen in Krankenhäusern behandelt. Das teilte die Berliner Gesundheitsverwaltung am Donnerstagnachmittag mit. Zudem befänden sich weiterhin
14 mittel- bis leicht Verletzte in stationärer Behandlung.

Nach neuen Angaben seien insgesamt 56 Menschen bei dem Attentat verletzt worden, hieß es. Die Zahl von zwölf Toten sei seit Montag nicht gestiegen.

Unter den Todesopfern des Anschlags auf den Berliner Weihnachtsmarkt sind auch eine Frau aus Italien und eine Frau aus Israel.

Den Tod der Italienerin bestätigte am Donnerstag die Regierung in Rom. "Italien gedenkt Fabrizia Di Lorenzos, einer von den Terroristen getöteten Musterbürgerin. Das Land schließt sich tief bewegt dem Schmerz der Familie an", schrieb Ministerpräsident Paolo Gentiloni am Donnerstag auf Twitter.

Außenminister Angelino Alfano erklärte, dass die deutschen Behörden die Identifizierung der 31-Jährigen abgeschlossen hätten. "Ich bin von Herzen der Familie und ihren Liebsten nahe und teile den enormen Schmerz", sagte Alfano.

Mann der getöteten Israelin ist schwer verletzt

Den Tod der Israelin hatte zuvor ein Sprecher des israelischen Außenministeriums bestätigt. Die israelische Botschaft kümmere sich um die Überführung der Leiche in die Heimat.

Die Frau war mit ihrem Mann auf dem Weihnachtsmarkt gewesen und nach dem Anschlag am Montagabend als vermisst gemeldet worden. Ihr Mann, ebenfalls israelischer Staatsbürger, wurde bei der Attacke schwer verletzt. Er sei mehrmals operiert worden, schwebe aber nicht mehr in Lebensgefahr, berichtete die Nachrichtenseite "ynet". Das Ehepaar habe zwei erwachsene Kinder. Sie waren in Berlin, um bei der Identifizierung zu helfen.

Identität von drei Opfern noch ungeklärt

Zuvor war bereits bekannt, dass sechs der zwölf Toten deutsche Staatsbürger sind. Unter ihnen sind zwei Menschen aus Brandenburg - ein 32 Jahre alter Mann aus Brandenburg an der Havel und eine 53-jährige Frau aus dem Landkreis Dahme-Spreewald. Das teilte das Landesinnenministerium am Mittwoch mit. Die Havelstadt hat im Rahmen eines Weihnachtssingens in der St-Kathrinen-Kirche an den 32-Jährigen gedacht. Der Mann soll auf dem Weihnachtsmarkt eine bestandene Prüfung gefeiert haben.

Hinzu kommt der erschossene polnische LKW-Fahrer, so dass nun die Identität von drei Opfern noch nicht geklärt ist. Am Donnerstag haben Deutsche und Polen in der St.-Johannes-Basilika nahe dem Südstern in Berlin-Kreuzberg der Opfer des Attentats gedacht. Zu dem Gottesdienst kamen schätzungsweise 200 bis 300 Besucher. Eine Collage zeigte außer Bildern vom Breitscheidplatz und dem Lastwagen ein Porträt des Fahrers. Die St.-Johannes-Basilika ist eine
Anlaufstelle für Polen, die in Berlin leben.

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