Berliner Spitzenkandidat Georg Pazderski - AfD schließt Übernahme von NPD-Vorschlägen nicht aus

Di 06.09.16 | 13:41 Uhr
Der Berliner AfD-Spitzenkandidat Georg Pazderski posiert in Berlin (Quelle: dpa/Paul Zinken)
Audio: radioBerlin 88,8 | 06.09.2016 | Bild: dpa/Paul Zinken

Die Berliner AfD kann sich vorstellen, mögliche Vorschläge der NPD zu unterstützen. Entscheidend sei, ob sie demokratisch seien und gut für Berlin, sagte der AfD-Spitzenkandidat Georg Pazderski am Dienstag dem rbb.

Der Berliner AfD-Spitzenkandidat für die Abgeordnetenhauswahl, Georg Pazderski, schließt nicht aus, auch Vorschläge der rechtsextremen NPD zu unterstützen. Genauso wie er Vorschläge von CDU, SPD, Linken oder Grünen unterstützen würde, würde er sich auch Vorschläge der NPD anschauen, sagte Pazderski am Dienstag in der rbb-Welle radioBerlin 88,8. Wichtig sei, dass diese demokratisch seien und dem Wohle der Bürger dienten, so Pazderski.

Zusammenarbeit mit NPD ausgeschlossen

Er betonte, seine Partei werde mit der NPD "niemals zusammenarbeiten". Das hänge "aber nicht damit zusammen, dass sie möglicherweise vielleicht einen guten Vorschlag machen, den man möglicherweise durchaus übernehmen kann oder möglicherweise verfolgen kann".

Pazderski verwies jedoch auch darauf, dass sich diese Frage aus seiner Sicht in Berlin nicht stelle. Er sei froh, dass er niemals in die Verlegenheit kommen werde, mit der NPD stimmen zu müssen. Laut Umfragen kann die AfD bei der Abgeordnetenhauswahl mit rund 15 Prozent rechnen; die NPD dürfte unter der Fünf-Prozent-Hürde bleiben.

Pazderski: Flüchtlinge nicht zu sehr integrieren

Angesprochen auf die Flüchtlingspolitik lehnte Pazderski eine zu starke Integration der Flüchtlinge ab. Wichtiger sei, sie auf ihre Rückkehr in ihre Heimat vorzubereiten, sagte der AfD-Spitzenkandidat. Flüchtlinge könnten zudem nicht den Arbeitskräftemangel in Deutschland ausgleichen, da sie keine entsprechende Ausbildung und Sprachkenntnisse besäßen.

In der Frage der Wohnungspolitik plädierte Pazderski dafür, die Schaffung von Wohneigentum zu fördern. So könnte die Investitionsbank Berlin einen möglichen Eigenanteil von Käufern vorfinanzieren, die diese dann später zurückzahlten. So könnten auch ärmere Menschen Wohneigentum aufbauen und sich so vor steigenden Mieten schützen. Die geförderten Wohnungen müssten aber der Spekulation entzogen werden.

Pazderski betonte, dass er eine Null-Toleranz-Politik betreiben werde um die Innere Sicherheit zu erhöhen. Dies schließe auch Bagatelldelikte mit ein. Zudem wolle er die Schulpolitik so umkrempeln, dass Berliner Schüler die besten in der Bundesrepublik werden. Das Jahrgangsübergreifende Lernen lehnte er als Unsinn ab.

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