Provokante Slogans zur Abgeordnetenhauswahl - Piraten machen Cannabis zum Wahlkampf-Thema

Do 30.06.16 | 20:54 Uhr

Vor fünf Jahren noch sind die Berliner Piraten mit sensationellen 8,9 Prozent zum ersten Mal in ein deutsches Landesparlament eingezogen - doch mit internen Querelen steuerten die Polit-Neulinge geradewegs ins politische Abseits. Nun ziehen sie erneut in den Wahlkampf und werben mit einer Reihe provokanter Slogans um neue Zustimmung.

Erst fünf Jahre ist es her, dass die Piraten in Berlin für ein politisches Erdbeben sorgten: Mit 8,9 Prozent zogen sie zum ersten Mal in ein deutsches Landesparlament ein und wollten für frischen Wind im Polit-Betrieb sorgen. Letztlich aber kämpften die Newcomer mehr mit sich selbst als mit den anderen Fraktionen.

Schrille Plakate - steile Thesen

Inzwischen gehören führende Köpfe wie der Vorsitzende des BER-Untersuchungsausschusses, Martin Delius, oder der innenpolitische Sprecher, Christopher Lauer, zwar immer noch der Piraten-Fraktion, aber nicht mehr der Partei an. Mit unzähligen internen Querelen manövrierten sich die Piraten mehr und mehr ins politische Abseits und verloren auch in der Wählergunst. Würde bereits am kommenden Sonntag gewählt werden, würden die Piraten jüngsten Umfragen zufolge nicht mehr ins Abgeordnetenhaus einziehen.

Umso lauter wollen die Piraten in den kommenden Wochen Wahlkampf machen - mit einer Reihe provokanter Slogans, von "Fahrscheinlos ins Parlament" bis "Keine Pflanze ist illegal". Während der zweite Claim vor allem auf die Legalisierung weicher Drogen wie Cannabis und Marihuana abzielt, bezieht sich der erste auf die Forderung, künftig einen kostenlosen öffentlichen Personen-Nahverkehr in Berlin anzubieten. 

Partei will mit über 16.000 Plakaten werben

Um möglichst viele potenzielle Wählerinnen und Wähler zu erreichen, werden die Piraten bis zum 18. September mit mehr als 1.000 Großplakaten und 15.000 Hängeplakaten für ihre Ziele werben. Unter dem Motto "So mach'n wa ditte" fordern sie Tranzparenz und soziale Absicherung - vor allem für die Kreativszene in der Stadt. Außerdem wollen sie die Verwaltung und deren Software erneuern. Als Spitzenkandidat wird Bruno Kramm beworben, der vor allem mit Themen wie direkter Demokratie und der Legalisierung von Cannabis Stimmen sammeln will.