Wahlplakate der Berliner SPD - Müller hält sich zurück

Fr 29.07.16 | 13:31 Uhr
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) präsentiert am 29.07.2016 in Berlin die erste Plakatkampagne seiner Partei für die Abgeordnetenhauswahl. (Quelle: dpa/Kay Nietfeld)
Bild: dpa

"Müller, Berlin" - im Mittelpunkt der ersten SPD-Plakate für die Abgeordnetenhauswahl stehen ganz normale Berlinerinnen und Berliner. Der Regierende Bürgermeister ist dagegen nur vage im Hintergrund zu sehen: "80 Prozent der Berliner kennen mich"

Die Berliner SPD hat die erste Serie ihrer Wahlplakate für die Abgeordnetenhauswahl am 18. September präsentiert. Der Fokus des Fotografen ist dabei auf Menschen in Alltagssituationen gerichtet und nicht auf den Regierenden Bürgermeister Michael Müller. Dieser ist nur unscharf im Hintergrund zu sehen.

Statt des Schriftzugs SPD steht dort nur: "Müller, Berlin". Bei der Vorstellung der Motive sagte Müller am Freitag: "Die Berliner stehen eindeutig im Mittelpunkt." Es gehe bei diesen Motiven der ersten Wahlkampfphase um alltägliche Begegnungen im Kiez, im Großmarkt oder auf einer Rolltreppe. 800 dieser Großplakate stellt die SPD ab Samstagabend in Berlin auf.

"Es geht darum, Haltung zu zeigen"

Eines der Plakate zeigt eine Frau mit Kopftuch von hinten und Müller, der sie ansieht. Natürlich sei das auch eine klare Stellungnahme gegen Ausgrenzung und Populismus, meinte Müller. In Berlin müsse der soziale Zusammenhalt gestärkt werden. In diesem Wahlkampf, der wegen der Gewaltausbrüche und des Terrorseine besondere Rolle spiele, gehe es auch darum, Haltung zu zeigen. Populisten würden versuchen, "mit schäbigen Parolen kurzfristige Erfolge zu erzielen", sagte er mit Blick auf die AfD, die in Umfragen über zehn Prozent liegt.

"80 Prozent der Berliner kennen mich"

Müller, dem oft seine persönliche Unauffälligkeit vorgeworfen wird, ist auf den Plakaten in der Stadt unterwegs, steht im Kontakt mit ganz normalen Berlinern und ist einer von ihnen - das ist die Botschaft dieser ersten Bilder. "Das ist eine bewusste Bildsprache, bei der wir uns auf die wesentlichen Elemente konzentrieren", erklärte Müller. "80 Prozent der Berliner kennen mich - das ist ein hoher Bekanntheitsgrad."

Für spätere Phasen des Wahlkampfs sind Müller zufolge andere Plakate geplant. Darin solle er als Spitzenkandidat "präsenter und noch klarer präsentiert" werden solle. Zudem sind nach SPD-Angaben 80.000 kleinere Plakate bestellt, die überwiegend Themen und Köpfe von Kandidaten zeigen. Insgesamt gibt der Berliner SPD-Landesverband 1,7 Millionen Euro für den Wahlkampf aus.