Fahnen mit Motiv "10 Jahre rbb" (Quelle: rbb/Hanna Lippmann)

10 Jahre rbb - Zwei Länder ein Sender

Es waren keine publizistischen Leichtgewichte, die im Mai 2003 zu einem neuen Sender verschmolzen: Rund 50 Jahre berichtete der Sender Freies Berlin (SFB) aus dem geteilten wie vereinten Berlin. Seine Rundfunk- und Fernsehsendungen prägten den Eindruck der Mauerstadt – und informierten zugleich die Landsleute in der DDR. Gut zwölf Jahre war der Ostdeutsche Rundfunk Brandenburg (ORB) der Sender für die Brandenburgerinnen und Brandenburger. Dem neuen Bundesland gab auch die Berichterstattung des ORB Stimme und Gesicht.

Das rbb-Fernsehzentrum in Berlin.

Neuer Sender, neues Programm

Keine leichte Aufgabe also, denn da kam 2003 einiges zusammen: Ost und West, Stadt und Land. Eine Bevölkerung – sprich Zuhörer, Zuschauer und Nutzer - die es vielfältiger in keiner Region in Deutschland gibt. Dazu Journalisten und Mitarbeiter aus zwei Sendern, mit unterschiedlichen Berufs- und Lebenserfahrungen, die über den neuen Aufgaben zusammenfanden. Organisiert und geleitet wurden die Fusionsjahre von Intendantin Dagmar Reim, der ersten Frau an der Spitze einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt in Deutschland. Sie führt den rbb auch heute.

Mit dem neuen Sender kam auch neues Programm. Mit Kulturradio gab es Ende 2003 die erste Innovation im Hörfunk. Es entstand ein neues, modernes Kulturprogramm für die Region. Die hat auch "zibb – zuhause in Berlin und Brandenburg" im Blick. zibb startete ebenfalls Ende 2003 mit tagesaktueller Information, Unterhaltung und Service.

Bewährtes aus SFB und ORB, wie die beliebten Nachrichtensendungen Abendschau und Brandenburg Aktuell, blieben auch im rbb fester Programmbestandteil. Auch die bereits vor der Fusion gemeinsam veranstalteten Programme Inforadio, radioeins und Fritz blieben weiter auf Sendung. Eine neue Ausrichtung gab es 2005 bei der Landeswelle 88acht: "Mehr Pop. Mehr Stadt. Mehr Radio" war der neue Slogan und radioBerlin 88,8 der neue Name.

Die Metropole Berlin sorgt für reichlich Berichterstattung – man denke nur an die Fanmeile bei der Fußballweltmeisterschaft 2006. Für den Zweiländer-Sender rbb ist Brandenburg jedoch genauso wichtig. 2007 wurde das neue Regionalstudio in Frankfurt (Oder) eingeweiht. Im gleichen Jahr eröffnete der rbb auch sein Regionalbüro in Prenzlau. An sechs Standorten in Berlin und Brandenburg ist der rbb präsent.

Redaktions- und Sendekomplex von Inforadio (Quelle: rbb/Hanna Lippmann)
Die Inforadio-Redaktion im Haus des Rundfunks. | Bild: rbb Presse & Information

Großes Programm auch unter Kostendruck

Berichterstattung aus den Parlamenten ist spannende Pflicht für rbb-Journalisten. 2008 wurde diese auch online ausgebaut. Neben den Radio- und TV-Berichten sind seitdem auf www.rbb-online.de/imparlament alle Redebeiträge aus den Debatten im Berliner Abgeordnetenhaus und im Brandenburger Landtag zu finden.

Es gab allerdings auch Einschnitte. Nach einem starken Rückgang bei den Gebühren musste der rbb das Programm radiomultikulti und das TV-Magazin "Polylux" einstellen. Für „Funkhaus Europa“ (WDR) produziert der rbb allerdings weiter Sendungen in Polnisch, Arabisch und Russisch. Kostendruck ist Teil der Realität im rbb. Rund 1470 Planstellen hatte der rbb 2012, rund 300 Stellen wurden damit  - ohne Kündigungen - im Vergleich zum Fusionsjahr eingespart.

Zwei große Programmereignisse prägten 2009: Im Frühjahr startete das multimediale Projekt 60xDeutschland. Im Herbst zog "24h Berlin" Millionen von Menschen in seinen Bann. Für die Mega-Dokumentation über einen Tag in der deutschen Hauptstadt räumte der rbb in einer einmaligen Aktion sein Fernsehprogramm: Berlin in Echtzeit, 24 Stunden am Stück.

V.l.: Jörg Thadeusz, Matthias Platzeck, Klaus Wowereit und Dagmar Reim (Quelle: rbb/Oliver Ziebe)
Zum 5. Jubiläum gratulierten Matthias Platzeck und Klaus Wowereit. Rechts im Bild: Dagmar Reim. | Bild: RBB Presse & Information

Auf dem Weg in die multimediale Zukunft

Für die rbb-Mitarbeiter gab es noch ein wichtiges Ereignis. Die Fernseh- und die Hörfunkdirektion wurden zur multimedialen Programmdirektion mit Dr. Claudia Nothelle an der Spitze. Der rbb ist der erste Sender der ARD, der so auf die Herausforderungen der multimedialen Zukunft reagiert.

Mit "20xBrandenburg – Menschen – Orte – Geschichte" setzte der rbb 2010 einen weiteren Programmhöhepunkt. 20 Dokumentarfilmer porträtierten in der mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichneten Produktion Land und Leute zwischen Uckermark und Lausitz.

Der 50 Jahrestag des Mauerbaus war Schwerpunkt in vielen rbb-Programmen 2011 - ein Thema, das Berliner und Brandenburger immer wieder bewegt. 2012 reichte der Blick noch viel weiter zurück. Der 300. Geburtstag von Friedrich II. war Anlass, dessen Leben in vielen Facetten nachzuzeichnen. Alles, was es zu sehen und zu hören gab und gibt, ist seitdem auch online noch besser nachzuschauen oder zu -hören: Die rbb-Mediathek startete im April.

Bei der ARD-Themenwoche 2012 - "Leben mit dem Tod" - war der rbb zusammen mit dem MDR federführend. Das alltägliche und doch so schwierige Thema wurde in Hörfunk, Fernsehen und Online einfühlsam dargestellt. Der Zuspruch der Zuschauer, Hörer und Nutzer war groß.

Für Information und gute Unterhaltung unterwegs in der Region und der Welt

Jahre und Themen wechseln, der Anspruch des rbb, die Berliner und Brandenburger gut zu informieren und zu unterhalten bleibt. Dafür holte Radioeins in diesem Frühjahr Radiolegenden zurück ans Mikrofon. Dafür wird im ScienceSlam über Wissenschaft gestritten. Dafür fahren rbb-Reporter nach "fernOst – von Berlin nach Tokio". Und seit Ende Juli 2013, kurz nach dem 10.Geburtstag, präsentiert der rbb die Informationen und Themen aus und für die Region in seinem neuen regionalen Informationsportal auf rbb-online.de.

Programm-Highlights des rbb aus den vergangenen zehn Jahren

Programm-Highlights des rbb aus den vergangenen zehn Jahren