Dreharbeiten in Potsdam - Früheres Landtagsgebäude wird nach Brand als Filmkulisse genutzt

Mo 13.05.24 | 13:30 Uhr
  7
Verkohlte Holzbalken sind am 06.08.2023 am Seitenflügel zu sehen. Im ehemaligen Landtagsgebäude am Brauhausberg in Potsdam brannte gestern der Dachstuhl. (Quelle: Picture Alliance/Georg Moritz)
Bild: Picture Alliance/Georg Moritz

Das frühere Landtagsgebäude auf dem Potsdamer Brauhausberg wird nach dem schweren Brand im Hauptgebäude im vergangenen August nun als Filmkulisse genutzt. Das bestätigte eine Sprecherin des Studio Babelsberg dem rbb am Montag auf Nachfrage.

Demnach fanden am Mittwoch vor Himmelfahrt Dreharbeiten statt. Weitere Details nannte die Sprecherin nicht. Auch über weiterführende Pläne gab sie keine Auskunft.

Zuerst hatten die Potsdamer Neuesten Nachrichten [Bezahlschranke] über die Dreharbeiten berichtet. Dem Bericht zufolge wird das Areal aktuell für eine Co-Produktion genutzt. Das Babelsberger Filmstudio habe den alten Landtag für "mehrere Monate" angemietet, hieß es weiter. Vor den Dreharbeiten hätten Reinigungs- und Sicherheitsarbeiten stattgefunden.

Gebäude wurde 1899 als Offiziersschule gebaut

Der Brand war im August im Seitenflügel des Gebäudes ausgebrochen. Innerhalb von zehn Minuten war der Dachstuhl komplett in Brand geraten, später stürzte er ein. Der darunterliegende ehemalige Plenarsaal wurde komplett zerstört.

Das Gebäude wurde 1899 als Offiziersschule gebaut. In der DDR beherbergte es die SED-Bezirks- und Kreisleitung und bekam den Spitznamen "Kreml". Zwischen 1990 und 2013 tagte dort der Brandenburger Landtag, bevor er ins Potsdamer Stadtschloss umzog.

Zwischen 2015 und 2018 kamen auf dem Brauhausberg Geflüchtete unter. Seitdem steht das mittlerweile baufällige Gebäude leer. Es kam vermehrt zu Vandalismus. Das Gebäude gehört dem Berliner Immobilienunternehmen Sanus AG. Angekündigt war, dass dort bis 2026 ein Wohn- und Gewerbequartier entstehen soll.

7 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 7.

    Ich verstehe.ja, dass manche dem morbiden Charme verfallender Gebäude erliegen. Vor allem wenn's nicht vor der eigenen Haustür steht. Auf den Nachfolgebau sind die Potsdamer bestimmt gespannt, wenn er denn kommt .
    Hoffentlich nicht so ein architektonischer Reinfall wie der Bereich vor dem "Minsk".

  2. 5.

    „ Was sind das bloß für Zeiten?“
    Das frage ich mich auch immer, wenn ich solche Kommentare lese. Erst lesen, dann denken und erst dann antworten ist einigen vollkommen abhanden gekommen!

  3. 4.

    Und läge der "Kreml" nicht hoch oben auf dem Berg, sondern stünde wie die im Krieg teilzerstörte Gedächtniskirche zentral im Straßenraum, gewiss kämen einige Asphalt-Jangos auf die Idee, Autorennen mit einschlägiger Zielmarke zu veranstalten. - So bleibt es wenigstens nur eine cineastische Phantasie.

    ;-

    (Man möge mir meinen Sarkasmus hier verzeihen.)

  4. 3.

    Schön, dann wird ein Denkmal wenigstens sinnvoll weiter genutzt :)

  5. 2.

    Da muss man sich auch die Frage stellen wie mit manchen Menschen umgegangen wurde,
    dass es erst soweit kam.

  6. 1.

    Wie kann man ein für die Stadt Potsdam so markantes Gebäude so hinhunzen ?
    Und würde früher beigebracht, dass man mit Werten pfleglich umzugehen hat. Braucht man sich nicht wundern, wenn überall nur noch randaliert wird. Was sind das bloß für Zeiten?

Nächster Artikel