Eichkamp (Quelle: rbb)
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100xBerlin - Die schönsten Kieze - Eichkamp (Charlottenburg)

Eichkamp - so hieß einst die Revierförsterei im Grunewald, die hier Namenspate war. Die Siedlung wird begrenzt von der AVUS, dem Messegelände und südwestlich vom Grunewald.

Berlin in den 1920er Jahren: Es gab - wie heute - kaum genügend bezahlbaren Wohnraum. Die Architektenbrüder Max und Bruno Taut sowie deren Kollegen Martin Wagner und Franz Hoffmann bekamen daher den Auftrag, preisgünstigen Wohnraum für Angestellte und Beamte zu entwerfen.
 
Die ersten dieser Häuser waren aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage nach dem Ersten Weltkrieg mit einem kleinen Speicher und Hühnerstall versehen. Denn die Bewohner sollten weitgehend in der Lage sein, sich selbst zu versorgen.
 
In den 1930er Jahren lebten in der Siedlung Eichkamp in über 70 Häusern Berliner, die als Juden verfolgt wurden, unter ihnen die Schriftsteller Arnold Zweig und Elisabeth Langgässer, sowie der Philosoph Ludwig Marcuse.
 
"Stolpersteintouren" durch den Kiez erinnern an die vertriebenen und ermordeten Bewohner.
 
Die einheitlichen Reihen- und Doppelhäuser mit den grünen Fensterläden und schmalen Siedlungsstraßen strahlen noch heute eine vorstädtische Atmosphäre aus.
 
Bewohner, die Sie kennen könnten: Herta Heuwer, Erfinderin der Currywurst, lebte im Eichkatzweg 54.