Grunewald (Quelle: rbb)
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100xBerlin - Die schönsten Kieze - Grunewald (Wilmersdorf)

Berlin 1880: Der preußische Staat verkaufte 234 Hektar des Forstes "Grunewald" an ein Bankenkonsortium. So entstand die spätere "Millionärskolonie Grunewald", seinerzeit die spektakulärste Wohnsiedlung Berlins.

In den Nachkriegsjahren wuchs der Teufelsberg, die zweithöchste Erhebung der Stadt, im Grunewald empor. Sein Inneres ist gefüllt mit Bauschutt und Kriegstrümmern des alten Berlins.
 
Seine Spitze "schmückt" bis heute die alte Abhörstation der US-Streitkräfte, aus den Zeiten des Kalten Krieges. Inzwischen werden Führungen angeboten durch diesen "lost place" mit seinen Ruinen und Graffitis.
 
Benannt ist der Ortsteil nach dem gleichnamigen Forst, dem Grunewald. Dass wir noch heute 3000 Hektar davon mitten in einer Großstadt genießen können, ist engagierten Bürgerinnen und Bürgern von 1904 zu verdanken. Sie sammelten 30.000 Unterschriften gegen die weitere Vernichtung des Grunewalds. Ausufernde Bodenspekulationen zu Beginn des 20. Jahrhunderts stellten schon damals eine Bedrohung für die Natur und Artenvielfalt dar.
 
Heute ist der Stadtwald mit seinen unterschiedlichen Biotopen, Seen, Dünen und Heideflächen etwas ganz Einzigartiges und ein wertvoller Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Die Wohnviertel sind noch immer durch eindrucksvolle Villen, große Wassergrundstücke und zahlreiche Baudenkmäler geprägt.
 
Am Bahnhof Grunewald erinnert das Mahnmal "Gleis 17" an die Deportation Berliner Juden, die von hier aus in die Vernichtung geschickt wurden.
 
Bewohner, die Sie kennen könnten:
 
Romy Schneider (Schauspielerin)
 
Harald Juhnke (Entertainer)
 
Ingeborg Bachmann (Schriftstellerin)
 
Walter Benjamin (Philosoph)
 
Sarah Connor (Sängerin)
 
Joschka Fischer (Politiker)
 
Max Planck (Physiker)