Es ist ein Traum, der ihn nicht loslässt. Bruce Nauman läuft einen dunklen Korridor entlang, kommt an dessen Ende in einen Raum, trifft darin auf einen Unbekannten, und erkennt in ihm: sich selbst. Schon seit den 1960er-Jahren hat Nauman eine Schwäche für schummrige Flure. Doch jetzt wird eine Obsession daraus.

Zwischen 1983 und 1988 entsteht eine ganze Serie von Korridor-Installationen. Immer wieder versucht der Konzeptkünstler, einen Ort zu erschaffen, der jenes existenzielle Gefühl wachruft, das er im Traum erfahren hatte.

Die begehbare "Erfahrungsskulptur" mit dem Titel 'Room with My Soul Left Out, Room that Does not Care' (Raum ohne meine Seele, Raum, den das nicht kümmert) ist einer dieser Versuche. Die Fassung, die der Sammler Friedrich Christian Flick gekauft und 2008 dem Hamburger Bahnhof geschenkt hat, ist ein beklemmender Raum.