Blick vom Europacenter auf das Hansaviertel im Tiergarten in Berlin, aufgenommen am 26.11.2007. Foto: Soeren Stache dpa +++(c) dpa - Report+++
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PLATZ 10 - Architektur - Hansaviertel

Wohngebiet zwischen der Spree und dem Großen Tiergarten

Es kommt selten vor, dass Architekten inmitten einer Großstadt ein komplettes Viertel selbst gestalten können. Die einmalige Chance bietet sich nach einer Katastrophe: Seit November 1943 wird Berlin bombardiert. Das Hansaviertel - zwischen Tiergarten und Moabit - ist das erste Ziel und wird in wenigen Nächten fast vollkommen zerstört. Trümmer und Ruinen bleibenzurück, erst zehn Jahre nach Kriegsende werden konkrete Pläne gemacht.

Trotz extremer Wohnungsknappheit soll die Innenstadt lockerer bebaut werden. Das neue Hansaviertel wird zur Spielwiese. Zur Internationalen Bauausstellung in Berlin 1957 tritt die Avantgarde der Architekten und Gartenplaner an. Es entsteht eine bunte Mischung mit viel Grün, Einfamilienhäusern, Zeilenbauten und 17-stöckigen Punkthäusern – die markante Skyline des neuen Hansaviertels.

Dazu kommen Unikate wie die Hansa-Grundschule und zwei moderne Kirchen. Die Sankt Ansgar Kirche bekommt einen Betonständer mit drei übereinander hängenden Glocken – gut zu sehen bei jeder S-Bahnfahrt zwischen Zoo und Bellevue.

Autor: Sebastian Voigt
(gekürzte Fassung)

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