Abendschau vom 07.07.2008 - Das Jahr 1961

Die DDR-Führung macht ernst: In der Nacht zum 13. August beginnen entlang der sowjetischen Sektorengrenze die Bauarbeiten für eine Mauer, bewacht von der Nationalen Volksarmee und der Grenzpolizei.

Fast 50.000 Menschen hatten allein in den ersten beiden Augustwochen des Jahres 1961 den Ostsektor Richtung Westen verlassen.

Mit der Grenze ist Berlin geteilt, sind Familien plötzlich getrennt. Wer vorher Nachbar war, wohnt nun unerreichbar weit entfernt.

Willy Brandt, der Regierende Bürgermeister West-Berlins, ist eigentlich auf Wahlkampftour in Westdeutschland. Noch am selben Tag fliegt er zurück nach Berlin und macht sich mit seinem Mitarbeiterstab ein Bild von der Situation.

Bilder, die um die Welt gingen: Vor der laufenden Kamera des Sender Freies Berlin springt der Volkspolizist Conrad Schumann über den Stacheldraht an der Bernauer Straße.

Bis zum Ende des Jahres treibt die DDR-Regierung den Ausbau der Grenzanlagen weiter voran. Die Grenze zwischen Ost und West ist kaum noch zu überwinden. Die Hoffnung, die Mauer sei ein kurzzeitges Phänomen, erweist sich als Illusion.

Ein Beitrag von Robert Frenz