Miniroecke, Quelle: rbb
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Abendschau vom 12.07.2008 - Das Jahr 1966

Im Jahr 1966 stehen Miniröcke, der BMW 1600 und die Anfänge der Studentenbewegung im Mittelpunkt.

Großer Schock herrschte 1966 in Spandau. Denn es sieht ein bisschen nach Ufo aus, was da am 6. April in den Stößensee gestürzt ist. Tatsächlich handelt es sich aber um ein zweistrahliges Düsenflugzeug sowjetischer Nationalität. Nicht nur das herausströmende Kerosin versetzt fast die ganze Stadt in Alarmbereitschaft, sondern die Tatsache, dass ausgerechnet ein sowjetisches Flugzeug in westlichen Gewässern untergeht, gibt Anlass zur Sorge.

Fast genauso hohe Wellen schlägt die modische Sensation des Jahres 66 für die Dame: der Minirock. Auch wenn die Herren bei den Damen jetzt eigentlich mehr zu gucken hätten, geht deren Blick doch in Richtung Technik.

Eine große Anziehungskraft übt da der neue BMW 1600 auf sie aus. Die Begeisterung ist für die höher gelegten Röcke hingegen ist zunächst weitaus geringer. So gut gebaut, wie die modernen Autos ist eben längst nicht jeder.

Als Aktivisten unterwegs sind die Berliner Studenten mit Rudi Dutschke auch schon 1966. Zunächst handelt es sich noch um recht kleine Gruppen, die den radikalen Neuaufbruch und die revolutionäre Wut gegen das Alte propagieren, aber dafür sind die von ihren Anliegen umso überzeugter.

Ein Datum, an dem sich die 68er Bewegung markiert, ist die Anti-Vietnamkriegs-Demonstration am 5. Februar, zu der der sozialistische deutsche Studentenbund aufgerufen hatte. Sie führt vom Steinplatz zum Amerikahaus, wo später Steine fliegen. Hier fand ein Vorgeschmack auf das statt, was die revolutionären Studenten noch bewegen werden.

Ein Beitrag von Antje Tiemeyer