Abendschau 1968 attentat auf rudi Dutschke (Quelle: rbb)

Abendschau vom 14.07.2008 - Das Jahr 1968

Die Bilder vom Tatort des Attentats auf Rudi Dutschke bestimmen den April 1968: Das zurückgelassene Fahrrad, eine Patronenhülse und Schuhe.

Dutschke ist gerade auf dem Weg zu einer Apotheke am Kudamm, um Nasentropfen für seinen Sohn zu besorgen, als der Hilfsarbeiter Josef Bachmann mit den Worten "Sind Sie Rudi Dutschke?!" seine Waffe zückt und dreimal feuert.

Dutschke wird in den Kopf und die Brust getroffen, aber er überlebt das Attentat. Seine Anhänger vom Sozialistischen Deutschen Studentenbund machen die "Springerpresse" für das Attentat verantwortlich. Diese hat monatelang gegen Dutschke und die Studenten agitiert. Gegen 23:00 Uhr machen sich rund 5000 auf den Weg in die Kochstraße zum Springer-Verlag.

Das gesamte Frühjahr ist geprägt von Unruhen und Demonstrationen. Bereits im Februar treffen sich internationale Gegner des Vietnamkriegs zu einem Kongress. Zur Abschlusskundgebung vor der deutschen Oper ziehen mehr als 12.000 Menschen durch die Westberliner Innenstadt.

Anderenortes ergötzt man sich an den schönen Dingen des Lebens. Ein neuer Kunstort wird eröffnet: Ludwig Mies van der Rohes Nationalgalerie an der Potsdamer Straße. Der Architekt selbst ist aber leider verhindert.

Ein Beitrag von Ralf Ayen