Lady Di in Berlin 1985, Quelle: rbb
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Abendschau vom 31.07.2008 - Das Jahr 1985

Ein Bleiskandal eröffnet das Jahr. Die Akku-Firma mit dem schönen Namen Sonnenschein vergiftet den Berliner Boden. Auch der Kinderspielplatz hinter der Fabrik ist davon betroffen.

Einer wild entschlossenen Initiative ist das Vorgehen der Politik zu lahm und sie besetzen das Gebäude. Die Polizei kommt, rennt und räumt. Am Ende wird die Fabrik geschlossen und der verseuchte Boden ausgetauscht.

Im März des Jahres startet die Sonnabendschau in einem neuen Studio.

Ebenfalls im Jahr 1985 gelangt der Berliner Sumpf zur Berühmtheit. Dem Charlottenburger Baustadtrat Wolfgang Antes wird Bestechung vorgeworfen. Er soll Grundstücke auch zwielichtigen Käufern zugeschachert und so den Steuerzahler um mehrere hunderttausend Mark geprellt haben.

Ein Highlight des Jahres soll die Bundesgartenschau in Britz werden. Auf 90 Hektar Fläche wurde gebuddelt, gepflanzt und dann auf Besucherandrang gehofft. Aber die Bilanz ist recht mager. Dass weitaus weniger Besucher als erwartet kommen, soll am Wetter gelegen haben und nicht etwa am happigen Eintritt von 9 Mark oder an den saftigen Preisen für den Imbiss. Nach der Bundesgartenschau kommt der Aussichtsturm weg, aber der Park bleibt. Er soll eigentlich auch ohne Eintritt für alle offen sein, doch die 50 Pfennig sind bis heute auf 2 Euro angewachsen.

Das wirkliche Highlight des Jahres wird der Besuch der Prinzessin Diana. Sie betört nicht nur das Royal Hampshire Regiment, dessen Oberbefehlshaberin sie ist, sondern auch fast alle anderen Berliner. Geduldig wartet die Menge darauf, einen ihrer berühmten scheuen Blicke zu erhaschen. Natürlich trägt sie sich auch ins goldene Buch der Stadt ein. Für Eberhard Diepgen dürfte das wohl der zweitschönste Termin im Jahr, neben seinem Wahlsieg im März, gewesen sein. Er hatte zum ersten Mal die Abgeordnetenhaus-Wahlen gewonnen.

Neu ist im Jahr 1985, dass nachts auf der Havelchaussee keine Autos fahren dürfen. Und noch bis heute dürfen die Tiere links und rechts der Havelchaussee nachts unter sich bleiben.

Ein Beitrag von Susanne Papawassiliu