
100 Jahre Groß-Berlin -
Was wäre die Abendschau, wenn Berlins verschiedene Verwaltungsebenen nicht ständig über ihre Zuständigkeiten im Clinch lägen? Wahrscheinlich jeden Tag nur 15 statt 30 Minuten lang. 100 Jahre Groß-Berlin: Das sind auch 100 Jahre Keilerei der Bezirke mit der Stadtregierung.
Die zweistufige Verwaltung ist ein Konstrukt der damaligen Eingemeindung. Heute treibt sie weiter munter ihre Blüten, und etliche Prozesse in unserem Gemeinwesen kranken daran, dass die zweistufige Verwaltung in vielen Bereichen ein Verschiebebahnhof der Zuständigkeiten ist – wie er nirgendwo sonst in der Republik existiert.
100 Jahre Groß-Berlin
Am 1. Oktober vor 100 Jahren verleibte sich Berlin zahlreiche Gemeinden ein – die Stadt war einfach über sich hinausgewachsen. Vieles von dem, was damals an Strukturen geschaffen wurde, ist heute noch Fluch und Segen. Zum Beispiel die Ring-Bahn oder die zweistufige Verwaltung. Der Architekten- und Ingenieursverein macht unter dem Titel "Die unvollendete Metropole" eine Ausstellung über die Visionen von damals im Kronprinzenpalais. Wir stellen sie vor und fragen: Was ist heute noch wie neu, und was könnte eigentlich endlich mal weg?
Beitrag von Frank Drescher