24. Januar 1962 - Durch den Tunnel in den Westen

In der Nacht zum 24. Januar 1962 stiegen 28 Menschen, in den Keller eines nahe der Mauer gelegenen Hauses hinunter. Zwei Wochen zuvor hatten Freunde einen 26 m langen, 1,10 m hohen Stollen gegraben, direkt unter den patrouillierenden Grenzsoldaten.

Irgendwann wurde der Sauerstoff knapp, der Stollen drohte einzustürzen. Doch die 28 schafften die Flucht, gruben sich drüben im französischen Sektor mit bloßen Händen, einer Eisenstange und einer Kinderschippe ins Freie. Drei Stunden später entdeckte und flutete die Stasi den Tunnel.
 
Seit die Mauer Ost-Berlin von West-Berlin trennte, wollten die die sich nicht einsperren lassen wollten darüber nachzudenken, wie sie die Mauer unterirdisch überwinden könnten. Es wurde zahllose Tunnel, mitunter bis zu 145 Meter lang, gegraben.
 
Der erste, bereits im September 1961 von hilfreichen Westberliner Studenten ausgebuddelt, führte von einem Urnengrab des Pankower Friedhofs in Ostberlin zum Westberliner S-Bahnhof Schönholz. Mehr als 20 Ostberliner, mit Trauerflor und Kränzen als Hinterbliebene getarnt, robbten vom Friedhof aus durch den Katakombengang in die Freiheit.

Berlin - Schicksalsjahre einer Stadt: 1962

Das Jahr 1962 - das erste Jahr nach dem Mauerbau, zahlreiche DDR-Bürger versuchen zu fliehen, in Ost-Berlin eröffnet ein neuer Flughafen und erstmals schauen die Berliner im West-Teil der Stadt Live-Fernsehen dank Satellit.