Egon Bahr (vorne re. GER/SPD/Bundesminister für besondere Aufgaben) und Michael Kohl (GDR/SED/Staatssekretär für westdeutsche Fragen) anlässlich der Unterzeichnung des Grundlagenvertrages zwischen der BRD und der DDR in Berlin (Ost), 1972, Bild: imago/Sven Simon
Bild: imago/Sven Simon

21. Dezember 1972 - Der Grundlagenvertrag

Der "Vertrag über die Grundlagen der Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik" wird von Egon Bahr für die Bundesrepublik und Michael Kohl für die DDR in Ost-Berlin unterzeichnet. 

Die Vertragspartner vereinbaren, "normale gutnachbarliche Beziehungen zueinander auf der Grundlage der Gleichberechtigung" zu entwickeln und sich dabei leiten zu lassen von den Prinzipien der "souveränen Gleichheit aller Staaten, der Achtung der Unabhängigkeit, Selbstständigkeit und territorialen Integrität, dem Selbstbestimmungsrecht, der Wahrung der Menschenrechte".
 
Dies bedeutet jedoch keine völkerrechtliche Anerkennung der DDR. Deshalb vereinbaren beide Seiten auch nicht die Einrichtung von Botschaften, sondern nur von "Ständigen Vertretungen".
 
Offen bleibt die Frage der Staatsangehörigkeit: Aus Sicht der Bundesrepublik gibt es entgegen der Auffassung der SED keine besondere DDR-Staatsbürgerschaft. 

Egon Bahr: "Bisher hatten wir keine Beziehungen, jetzt werden wir schlechte haben - und das ist der Fortschritt."

Fidel Castro, 1972, Bild: imago/ZUMA/Keystone
imago/ZUMA/Keyston
88 min

Berlin - Schicksalsjahre einer Stadt: 1972

Kubas Regierungschef, der Revolutionär Fidel Castro, besucht die Hauptstadt der DDR. Ost-Berliner dürfen endlich ohne Visum nach Polen und in die CSSR reisen. Ein neues Passierscheinabkommen ermöglicht West-Besuche in Ost-Berlin und das DDR-Fernsehen hat eine neue Unterhaltungsshow: "Ein Kessel Buntes".