(Der Sprecher der Bürgerinitative Grünheide distanziert sich von der AfD. Quelle: rbb/Andreas Oppermann)
Der Sprecher der Bürgerinitative Grünheide distanziert sich von der AfD. | Bild: rbb/Andreas Oppermann

Kommentar | Tesla-Gegner distanzieren sich - Ein herber Schlag für die AfD

Die Bürgerinitiative gegen die Tesla-Fabrik in Grünheide will nicht mehr demonstrieren. Der Grund: die AfD. Für die Partei ist das ein herber Rückschlag. Ihr Versuch, ein Bündnis mit Naturschützern einzugehen, ist damit gescheitert. Ein Kommentar von Andreas Oppermann

Schon kurz nach Bekanntwerden der Pläne von Tesla, zwischen Freienbrink und Fangschleuse eine Elektroauto-Fabrik bauen zu wollen, positionierte sich die AfD im Landkreis Oder-Spree gegen die Fabrik. Bei einer Fragestunde stellten fast nur Angehörige der AfD-Fraktion kritische Fragen – bis hin zur Behauptung, mit der Fabrik würde Kinderarbeit im Kongo unterstützt.
 
AfD-Fraktionsmitglied Hildegard Vera Kaethner aus Grünheide forderte bei der Bürgerversammlung am Freitag, dass nicht der Investor Tesla, sondern der Staat über den Ort der Ansiedlung entscheiden müsse. Töne, die sehr an die Staatswirtschaft der DDR erinnern und nicht an eine freie und demokratische Gesellschaft, in der freie Unternehmer entscheiden, wo sie ihr Geld investieren wollen.

Versuchter Schulterschluss

Die AfD leugnet die menschengemachte Klimakatastrophe und findet es in Ordnung, wenn Dieselmotoren zu viele Schadstoffe ausstoßen. In den Augen der Ewiggestrigen sind Elektroautos überflüssig, erneuerbare Energien Unfug und das Abbaggern und Verstromen ganzer Landschaften unproblematisch. Und dennoch hofften sie in Grünheide auf einen Schulterschluss mit Naturschützern. Denn die Bewahrung der gegenwärtigen Idylle bot sich als starke Schnittstelle an. Und da alle anderen Parteien den Tesla-Plänen positiv gegenüberstehen, hatte die AfD sogar ein Alleinstellungsmerkmal. Auch deshalb mobilisierte sie für die Kundgebungen in Grünheide.
 
Aber genau das wurde der Bürgerinitiative Grünheide zu viel. Als in der vergangenen Woche mit Christoph Berndt der stellvertretende Fraktionschef im Landtag und Chef des rechtsradikalen Vereins "Zukunft Heimat" in Grünheide auftauchte, schrillten die Alarmglocken. Eine Vereinnahmung durch die AfD lehnen sie ab. Konstruktive Kritiki an Tesla ja. AfD nein. Ein harter Schlag für die Partei. Damit ist es ihr nicht gelungen, gesellschaftlichen Protest zu vereinnahmen. Und damit ist auch klar, dass ihr der Schulterschluss mit der demokratischen Mitte in Grünheide nicht gelungen ist.

57 Kommentare

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  1. 57.

    Sie, viele andere und auch ich haben hier mehr oder weniger gut oder schlecht begründet ihr Meinung schreiben können. Belassen wir es dabei, denn ganz andere Personen werden letztlich entscheiden oder haben es längst. Von einer zweigeteilten politischen Landkarte habe ich aber noch nichts gehört obwohl meine Lieblingsinformanten DLF und inforadio sind. Grüße ins schöne Havelland. Ich war da schon mit dem Boot quer durch Berlin.

  2. 56.

    Eigentlich wieder so typisch für die AFD, immer nur im negativen Kontext alles sehen, immer nur dagegen sein, nie irgendwas positives, nie irgendwas lösungsorientiertes, nie irgendwas konstruktives.
    Aber die Anhänger scheinen ja sowas destruktives zu mögen.

  3. 55.

    Was meinen Sie, wie andere Brandenburger Regionen und auch viele Berliner, jetzt schon, über Ostbrandenburg denken ? Darum ist die politische Landkarte von Brandenburg, spätestens seit den letzten Wahlen, auch zweigeteilt. Wir haben nie so viele Fördergelder bekommen wie Ihre gesamte Region. Tesla, sollte in ihrer Region nicht weiter investieren und bei Ihnen keine Arbeitsplätze schaffen. Davon, bin ich jetzt vollkommen überzeugt, das bringt gar nichts !!! Das ist alles gefährlich, selbst für Tesla und Elon Musk.

  4. 54.

    "Wenn Sie mich doch bitte verstehen wollen" : Ich bin doch nicht gegen Industrieansiedlungen hier. Gleich hinter dem BER ist geeignetere Ansiedlungsfläche und keine Löcknitz mit Trinkwasserschutzgebiet und See an See wie an einer Perlenschnur. Schwarzheide zeigt uns doch wieder deutlich was durch Industrie unserem Grundwasser angetan wird. Die vom Wasserverband sind alle "dämlich" ? Der BM von Grünheide hätte da mal einen Beruf lernen sollen. "Jugend und Sport" in der DDR war seine Tätigkeit vor der "Zeitenwende" und heute liebt der VOLVO-Verbrenner.

  5. 53.

    Mag alles sein; der TESLA verliert aber auch Teile...Nun mal ich als Techniker , was nutzt uns der alllerbeste, schnellste und größte Tesla mit den hohen Preisen ? Unsere Gesellschaft braucht eher das E-Auto für den Alltag; täglich zur Arbeit fahren, Pflegedienste nicht vergessen und auch um den umfangreicheren WE-Einkauf für die ganze Woche zu realisieren. D.h. ein E-Auto für die arbeitenden Bürger; preislich nie im Teslabereich. Es macht aber auch keinen Sinn ein E-Auto mit Kohlestrom zu laden. Der deutsche Markt wird auch nie den Hauptanteil der Teslaproduktion aufnehmen. Export nach Polen ? Land des Kohlestroms ? Mitnichten. Skoda und VW sind für unseren Markt eher geeignet. Sie glauben doch wohl nicht, dass Tesla die Weltfirma wird ? Audi, BMW u.a.pennen auch nicht; warten wir es ab wie es in 2-3 Jahren ausschaut.

  6. 52.

    Wenn alle Menschen in ihrer Region so negativ argumentieren, dann wird bald kein einziger Industriearbeitsplatz in Brandenburg und Berlin mehr entstehen. Aber ich kann ihnen eins versprechen, ihre Mitmenschen in Ostbrandenburg, werden dann eines Tages nur noch in Polen arbeiten können. Denn dort werden durch neue Industrieansiedlungen, neue Arbeitsplätze entstehen und damit das Lohnniveau steigen. Heute schon,gehen viele deutsche Arbeitnehmer in den Niederlanden und in anderen Nachbarländern arbeiten, da dort die Löhne höher sind. Diese Erfahrungen dürfen dann ihre Mitmenschen aus Oder-Spree, Frankfurt/Oder und dem restlichen polnischem Grenzgebiet machen. Oder meinen Sie, irgendein Investor oder Unternehmer, möchte dann noch einen Euro, in eine Region mit so einem gefährlichen Gedankengut investieren.

  7. 51.

    Das haben Sie richtig erkannt: die Akkus, die Motoren, und die Software sind alles Eigenanfertigungen von Tesla und der Konkurrenz um mehrere Jahre voraus. Der 2019 Audi e-tron beispielsweise hat schlechtere Verbrauchswerte als die erste Version des Tesla Model S aus 2013 und des Tesla Model X aus 2016 (74 MPGe vs. 89 bzw. 86 MGPe, nachzulesen beim US Department of Energy).

  8. 50.

    Sind Sie von Beruf "Märchenerzähler" ? - Tesla oder Fledermaus und Ameise ? Wenn Sie ehrlich diskutieren würden wäre es ja durchaus nützlich. Niemand hat den Zweiflern erklärt warum der Musk ein Gaskraftwerk bauen muss wo wir doch "nicht hinwissen mit der vielen Wind-u. Solarenergie" ! Der Wasserverband sagt wir kriegen Probleme; plötzlich ist das alles Gespinne. Da bohrt man nach Wasser und es sprudelt nur so ? Der Verband wurde sogar schon bestraft weil zu viel gefördert wurde. Der Straussee verliert Unmengen von Wasser. Verdunstung sagt man. Aber wir kennen die neue Brunnenreihe; der Verband heißt : WSE; Wasserverband Strausberg-Erkner. der muss auch das Abwasser von Tesla wegpumpen und reinigen. Leitung nach Münchehofe erforderlich. So 18 km. Sind wir immer noch Hetzer; Nazis und unterbelichtet ?

  9. 49.

    Sogar rbb24 berichtete darüber; da ging es um Krach schlagen der Gewerkschaft oder so wegen Unterwanderungen durch Tesla.

  10. 48.

    Was ist an Tesla s überlegen ? Die Akkus ? Der "Gusspanzer" um den Akku ? Der, die Motoren ? Das Blech drum herum ? Die Sensoren ? Die Software ? Das große Tablet ? Warum lobt Tesla so die deutschen Ingenieure ? Wie kommt es dass der Musk sein Geld mit ganz anderen Dingen verdient ? Lesen Sie mal mehr über TESLA.

  11. 47.

    Mit Fakten und Tatsachen, werden Tesla - Gegner nicht zu überzeugen sein. Eigeninteressen der Tesla - Gegner, bekommen Sie leider nicht durch Tatsachen und Fakten, ausgeräumt. Für die Gegner einer solchen Fabrik, spielen die Interessen der Allgemeinheit, überhaupt keine Rolle. Tausende Arbeitsplätze für eine ganze Region, spielen bei Eigeninteressen einiger Weniger, überhaupt keine Rolle. Da wird zum Schluss jeder Strauch und jede seltene Fledermaus oder Ameise von den Tesla Gegnern genutzt werden.

  12. 46.

    Als erstes konnte man es einem anderen Kommentar entnehmen, dass TESLA eine oder mehrere Anzeigen geschaltet hatte, die auf polnische Rückkehrer aus GB nach dem Brexit zielte. Es war nicht nur Führungspersonal gesucht. Tesla sprach von sich als die "coolste Firma der Welt". Ich überprüfte sofort was andere Preseerzeugnisse dazu schrieben. Es hatte sich bestätigt. Wenn nun polnische AK so willkommen sind kommen auch andere. Das ist meine Logik; ich treffe hier täglich Rumänen, Bulgaren, Ukrainer beim Einkauf abends. Die arbeiten derzeit in Bln.-wohnen hier weil es billiger ist. Einige sagten mir sie würden am BER arbeiten; ein Elektriker z. B. Der sprach besonders gut deutsch. Lausitzer werden kaum nach hier umsiedeln; wer ins Teslagefüge passt, der wird genommen. So ist das überall.

  13. 45.

    Dieses Gerücht über Arbeiter aus anderen Ländern - wo haben Sie das her. Wir hören es sehr oft, finden den Ursprung aber nicht. Können Sie helfen?

  14. 44.

    Im Übrigen: ihre Obsession mit Gewinnen ist irrsinnig. Der Gewinn ist lediglich eine buchhalterische Größe zur Festsetzung der Steuerlast, welcher vielerlei bilanzieller Regeln unterworfen ist. Gerade von Wachstumsunternehmen wird von Investoren sogar erwartet, dass alle Erträge ins Wachstum gesteckt werden.
    Dagegen ist der Cash Flow ein viel wichtiger Indikator für die Finanzkraft eines Unternehmens, da dieser die tatsächlichen Finanzflüsse betrachtet. Gerade dort hat Tesla 2019 große Sprünge getan, die Cash Position ist auf 6 Milliarden Dollar gestiegen. Ein Bankrott Teslas ist aufgrund des starken Cash Flows sehr unwahrscheinlich geworden.

  15. 43.

    Um den Absatz von Tesla müssen Sie sich keine Sorgen machen. BMW, Audi, Mercedes und Porsche verkaufen zusammen knapp 3 Millionen Autos pro Jahr in Europa. Warum sollte es Tesla nicht gelingen (mit einem technisch überlegenen Produkt) 500.000 Autos abzusetzen?
    Auch um ihren Strom müssen Sie sich nicht sorgen. Deutschland ist einer der größten Netto-Stromexporteure. Die Autobild hat ausgerechnet, dass bereits die aktuelle Stromproduktion für bis zu 10 Millionen Elektroautos ausreicht. Außerdem hindert uns ja nichts daran, neue Kraftwerke zu bauen. Das ist sogar sinnvoll, da Windkraft und Photovoltaik in guten Lagen mittlerweile günstiger sind als Kohlestrom.

  16. 42.

    Die deutschen Bundesbürger sind auch so arm wie Sie sagen, da sie auch überhaupt nicht mehr Unternehmerisch tätig sein möchten und jede neue Industrieansiedlung eines Unternehmens, schon im Voraus negativ betrachtet wird. In diesen Chats hier, sind wohl nur neidische Bundesbürger unterwegs, die alles von staatlicher Seite verlangen, aber gleichzeitig jede Investition in die Zukunft ablehnen.

  17. 41.

    Arbeitsplätze für Brandenburger; grundsätzlich gut. Wo aber in Brandenburg werden demnächst viele Menschen arbeitslos ? Man kann auch anders fragen: Wie viele Arbeitsplätze werden bei TESLA für Brandenburger entstehen ? Wagen Sie eine Schätzung ? Der Rest kommt aus Polen u. andere östliche Länder. Der Rest könnte der größere Anteil sein.

  18. 40.

    Tesla ist eine Industrieansiedlung, die irgendwo in Europa eine Produktionsstätte benötigt und dafür mehrere tausend Arbeitsplätze bietet. Und jede Region in Deutschland und auch in Europa, kann sich überlegen, ob sie 3 Quadratkilometer Wald benötigt oder tausende neuer und moderner Arbeitsplätze. Die Probleme, im Zusammenhang mit Tesla, sind doch wohl alle lösbar und nicht unüberwindbar.

  19. 39.

    Die werden verkauft keine Sorge. Der osteuropäische Markt wird hiermit bedient. Schauen sie einfach nach den weltweiten Vorbestellungen seit drei Jahren. Die Deutschen sind sind viel zu arm für Tesla-Produkte, hier dient nur der sichere Standort.

  20. 38.

    Sollten da mal 500 000 E-Fahrzeuge produziert werden müssen die natürlich auch verkauft werden. Die Preise sind in etwa bekannt und der etwas einkommenstärkere Käuferkreis auch. Den will der Staat dann noch entlasten/ subventionieren; so rund 5000 als Kaufanreiz geschenkt. Steuergeld; auch von den ärmsten Bürgern. Ist das sozial ? Wo kommt der viele Strom her ? Tesla ist ja nicht allein auf dem Markt. Noch mehr Windkraftwerke ? Was bleibt für die Industrie insgesamt ? Gibt es Stromabschaltungen ? G5-Netz, Digitalisierung; alles schluckt E-Energie. Kohle weg; Atom weg; niemand erklärt uns wie das alles gewährleistet werden soll. Frenetische Teslafans lösen das Problem mit Sicherheit nicht.

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