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In dem Gebiet der nördlichen Heerstraße, das oft als sozialer Brennpunkt bezeichnet wird, ist die Lage tatsächlich nicht einfach: Etwa die Hälfte der 20.000 Einwohner lebt von staatlichen Hilfen, und fast drei Viertel der Kinder sind von Armut betroffen. Doch statt sich nur auf die negativen Aspekte zu konzentrieren, suchen wir von „der Tag“ nach den positiven Seiten und den Menschen, die hier Hoffnung bringen.
Ein Beispiel für solche Initiativen ist das Sprachcafé im Gemeinwesenverein Heerstraße Nord e.V. auf der Obstallee, auch als „Staakentreff“ bekannt. Hier kommen Menschen mit Migrationshintergrund zusammen, um ihre Deutschkenntnisse zu verbessern, aber auch über die Herausforderungen ihres Alltags zu sprechen. In einem Viertel, in dem mehr als die Hälfte der Bewohner einen Migrationshintergrund hat, ist das Café ein wichtiger Ort des Austauschs und der gegenseitigen Unterstützung.
Es ist ein Treffpunkt für Integration und Gemeinschaft, der zeigt, dass der Kiez trotz aller Probleme auch Platz für Hoffnung und Unterstützung bietet.
3 Dinge über die Großraumsiedlung Heerstraße Nord
Nummer Eins
Mitte der 1960er-Jahre entstanden die ersten 22-Geschoss-Bauten nördlich der Heerstraße. In den folgenden Jahren wurde es eng. Dennoch waren die modernen Wohnungen zu preiswerten Mieten begehrt.
Nummer Zwei
Die Siedlung verändert sich in den 1990ern. Nach der Wende zogen viele Familien ins Berliner Umland. Konzepte für eine sozial ausgewogene Nachvermietung fehlten.
Nummer Drei
Jeder Zweite hier hat einen Migrationshintergrund, knapp die Hälfte der Anwohner ist arbeitslos und fast 70 Prozent der Kinder gelten als arm – umso wichtiger ist die Arbeit der vielen ehrenamtlichen Helfer in der Heerstraße Nord.