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Zucker macht doof! Das ist die vielleicht etwas flapsige Übersetzung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse. Tatsächlich aber hat man einen Zusammenhang festgestellt, denn Zucker schädigt unser Gehirn und wird sogar zum "Demenztreiber". Ein hoher Blutzuckerspiegel führt zu Ablagerungen an den Gefäßwänden, die die Gefäße verengen. Damit wird die Blutzufuhr und damit die Versorgung der Gehirnzellen mit Nährstoffen gedrosselt.
Das kann zu verschiedenen Einschränkungen führen - je nachdem, welcher Teil des Gehirns "unterversorgt" ist. Am Ende kann es sogar eine gefäßbedingte (vaskuläre) Demenz nach sich ziehen. In Deutschland erkranken jährlich etwa 250.000 Menschen an einer Demenz, davon 15 bis 25 Prozent an einer gefäßbedingten Demenz. Das sind zwischen 40.000 und 60.000 Neuerkrankte pro Jahr.
Hinzu kommt, dass komplexe Zuckermoleküle im Gehirn, sogenannte Glykosaminoglykane, womöglich auch direkt die Kognition einschränken können. Neue Daten deuten darauf, dass sie die Funktion der Synapsen, den Schaltstellen zwischen den Nervenzellen und somit die neuronale Plastizität beeinträchtigen. Das ist die Fähigkeit von Nervenzellen und Gehirnarealen, sich anzupassen und bei Bedarf zu erweitern.
Beitrag von Thomas Foerster