Astrid, aus Oslo (Bild: rbb/arte)
Astrid (23), Studentin aus Oslo | Bild: rbb/arte

Oslo, Norwegen - Astrid: Ich denke viel an die Freunde, die ich verloren habe

Die Erinnerung sei schwer zu ertragen, sagt Astrid (23, Studentin). Ebenso bedrückt sie aber der Eindruck, dass die Menschen beginnen zu vergessen, was geschehen ist.

Astrid kommt aus der Küstenstad Kristiansund, sie studiert in Oslo Humangeographie und sie ist eine Überlebende des Massakers auf der Insel Utøya. Am 22. Juli 2011 erschoss dort ein rechtsradikaler Einzeltäter 69 Menschen, die an einem Feriencamp der Arbeidernes Ungdomsfylking (AUF), der Jugendorganisation der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Norwegens, teilnahmen. Astrid konnte sich unter einem Felsvorsprung verstecken.

Seit der Tragödie besucht sie gemeinsam mit Freunden die Insel nahe Oslo immer wieder, sie reden und blicken in die untergehende Sonne. Es ist ein Ritual, das hilft. Ihrem politischen Engagement ist Astrid treu geblieben. Als Vorstandsmitglied der AUF reist sie durchs Land, um in den lokalen Parteibüros mit jungen Norwegern und Norwegerinnen ins Gespräch zu kommen. Eines ihrer wichtigsten Anliegen ist die Bekämpfung von Kinderarmut. Ein so reiches Land wie Norwegen, sagt sie, könne sich Kinderarmut nicht leisten.
 
"Ich denke viel an die Freunde, die ich verloren habe.“