
-
Das Neue Palais im Park von Sanssouci steht wie kaum ein anderes Schloss in Berlin und Brandenburg für den Aufstieg und Fall Preußens. Erbaut unter Friedrich II. wohnte hier am Ende des Kaiserreichs Wilhelm II. - als der ins Exil ging, war die Hohenzollernherrschaft Geschichte.

Zimmerschluchten, grandiose Säle, Prunkräume mit kostbarer Ausstattung, dahinter liegend verborgene Treppenhäuser und ein verschlossener Tresor - das Neue Palais in Potsdam ist weit mehr als ein Museum. Als der letzte Bewohner, Wilhelm II., das Schloss 1918 verließ, ging eine Ära zu Ende: die Herrschaft der Hohenzollern in Preußen und damit die Monarchie in Deutschland.
Historiker begannen im Neuen Palais sämtliche Spuren des Hoflebens und der kaiserlichen Familie zu beseitigen. Zu negativ war die öffentliche Wahrnehmung Wilhelm II. nach dem Schrecken des verlorenen Weltkriegs. Unmittelbar nach der Kapitulation Deutschlands im November 1918 wurden die ersten Maßnahmen eingeleitet, um das Neue Palais wieder mit einer positiven Bedeutung aufzuladen: Hinfort mit den Spuren Wilhelm II., Rückbesinnung auf glorreiche Tage.

Wie die Ausstellung "Kaiserdämmerung - Das Neue Palais zwischen
Monarchie und Republik", die bis Mitte November 2018 am authentischen
Ort im Neuen Palais zu sehen sein wird, erzählt auch die Dokumentation
vom Aufstieg und Fall Preußens. Die Regisseurin und Kunsthistorikerin
Grit Lederer befragt Wissenschaftler und Historiker nach
Schlossgeschichten. Exklusive Aufnahmen der Appartements sowie der
illustren Säle gewährleisten dem Zuschauer einen einmaligen Blick hinter
die Kulissen des größten Schlossbaus Friedrich II.
Über Brandenburg
verstreut gibt es Dutzende Hochburgen der Kultur, faszinierende Orte,
die aufgeladen sind mit Historie und Kunst. Ihnen widmet sich die
Sendereihe "Entdecke Brandenburg" und zeigt Menschen, die das Abenteuer
Kultur suchen, die es durch ihr Engagement ermöglichen. So wird "Kultur
vor Ort" erlebbar.
Film von Grit Lederer
Erstausstrahlung 11.09.2018/rbb