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Irgendwo weit draußen in Brandenburg noch einmal neu anfangen, die Enge der Stadt mit ihrem Lärm und ihrem Dreck hinter sich lassen, um die Freiheit in der Natur zu finden - diese Sehnsucht spüren immer mehr Menschen, auch in Berlin.
Jeder zweite Berliner träumt laut Studien davon, nach Brandenburg zu ziehen. Nicht erst Corona hat den Trend gedreht: Schon seit 2018 ziehen mehr Menschen aus den Metropolen aufs Land als umgekehrt.
Aber einfach so das angestammte Umfeld verlassen, vor diesem Schritt haben viele Menschen doch auch Angst. Wer weiß, ob man da draußen Anschluss findet? Wie sollen die Kinder täglich zur Schule kommen? Kann das Dorfleben nicht auch unglaublich öde sei? Und was ist, wenn man einmal krank wird und dann auf sich allein gestellt ist?
Wir begleiten Berlinerinnen und Berliner, die sich auf dieses Abenteuer einlassen, sind mit der Kamera dabei, wenn sie in Brandenburg eine neue Heimat suchen und befragen Alteingesessene, wie sie über die neuen Nachbarn denken. Wir erleben mit, wie die Kinder den Wechsel verkraften und fragen nach, wie ein solcher Rauszug auch Spannungen in der Paarbeziehung verursacht, an denen der Erfolg zu scheitern droht.
In der ersten Folge begleiten wir die beiden jungen Großstadt-Kreativen Victoria und Max (beide 32) - sie feministische Autorin, er Fotograf. Die beiden haben für wenig Geld ein seit Jahren leer stehendes Pfarrhaus im nördlichen Spreewald gekauft. Nun müssen sie die Alteingesessenen überzeugen, dass die beiden Großstadtmenschen es ernst meinen mit ihrem Wunsch, sich als Teil der Dorfgemeinschaft zu integrieren.
Die Grundschullehrerin Mareike (42) ist ausgebrannt vom Arbeitsalltag an einer Brennpunktschule. Sie lässt die Fantasie nicht mehr los, dass es an einer Dorfschule überschaubarer und einfacher sein müsste - und kauft einen Vierseithof anderthalb Autostunden entfernt in der Prignitz. Dort zieht Mareike als Alleinstehende mit ihren Pferden hin.
Andree (44) war früher Kfz-Mechaniker im Wedding und möchte raus aus diesem Angestelltenverhältnis. Er will mit Hilfe von YouTube-Tutorials Landwirt werden - und hat mit seiner Frau und den drei Kindern eine kleine "Villa Kunterbunt" in Gräben im Fläming gekauft. Die beiden Töchter im Kita-Alter blühen hier draußen auf, aber sein 16-jähriges Kind erlebt eine Krise: Es hat bisher als Mädchen gelebt, stellt hier draußen nun aber die eigene Geschlechteridentität infrage. Und auch für Andree selbst läuft es nicht wirklich rund: Am Ende der ersten Saison muss er feststellen, dass der sandige Boden nicht so ertragreich ist wie erhofft.