

Hafterfahrungen in der DDR -
In der DDR gab es 17 Stasi-Untersuchungsgefängnisse und über 70 Jugendwerkhöfe. Vier Menschen kommen zu Wort, die aus politischen Gründen - wegen "staatsfeindlicher Hetze", "Republikflucht" oder wegen "schwerer Erziehbarkeit - Wochen und Jahre dort inhaftiert und interniert wurden. Bis heute leiden sie an den Spätfolgen ihrer Hafterfahrungen.
Der Arzt und Liedermacher Karl Heinz Bomberg, die Fotografin Katrin Büchel, der Schriftsteller Siegmar Faust und der KfZ-Mechaniker Thomas Hannemann waren in der DDR wegen "staatsfeindlicher Hetze", "Republikflucht" oder "schwerer Erziehbarkeit" Wochen und Jahre inhaftiert und interniert. Ihr Leben wurde von heute auf morgen auf den Kopf gestellt, sie verloren ihre Familien, ihre wirtschaftliche und soziale Existenz.

In der Dokumentation berichten sie eindrücklich über die Methoden der physischen und psychischen Repression, die Gefühle der Schutzlosigkeit, die "psychischen Schmerzen". Ihre Hafterfahrungen verfolgen sie bis heute: Zu den Folgen der Gefangenschaft gehören Depressionen, Klaustrophobien, Misstrauen und psychosomatische Störungen. Ob diese Wunden jemals geheilt werden können, ist fraglich. Trotzdem versucht jeder von ihnen, in ein "normales" Leben zurückzufinden.

In der DDR waren über 250.000 Menschen aus politischen Gründen inhaftiert. Es gab 17
Stasi-Untersuchungsgefängnisse und über 70 Jugendwerkhöfe. Die Dokumentation geht den Fragen nach, wie die Betroffenen es dort aushielten, was die Haft mit ihnen gemacht hat und wie sie heute mit ihrerTraumatisierung umgehen.
Ein Film von Film von Jürgen Haase
Erstausstrahlung am 25.11.2018/rbb