
Wie radikal darf Meinung sein? -
Über die Grenzen der Meinungsfreiheit und eine gute Streitkultur diskutiert Volker Wieprecht u.a. mit der Politikerin Renate Künast und dem Kabarettisten Florian Schroeder.
Der Ton scheint immer rauer zu werden - in sozialen Medien und im Alltag. Die Hemmschwelle für Angriffe, Hetze und Verleumdungen jenseits der Meinungsfreiheit – so wirkt es - nimmt durch die Anonymität des Netzes immer weiter ab. Aber kann es nicht auch sein, dass wir dünnhäutiger und empfindsamer geworden sind? Und dass wir uns schneller aufregen, weil wir heute einfach in einer Art Empörungsgesellschaft leben?
Tatsache ist, dass das Netz nichts vergisst, und deshalb jeder von seiner Vergangenheit eingeholt werden kann. Und dass sich die Kanäle vervielfacht haben, durch die wirklich jede Person ihr Meinung ungefiltert in eine breite Öffentlichkeit tragen kann. Diese Demokratisierung des Zugangs macht allerdings die Defizite von Mensch und Social Media umso augenfälliger: Hass, Polarisierung und Likes bringen Umsatz und Aufmerksamkeit. Medienkompetenz, Spielregeln im Netz und eine gute Diskussionskultur sind dagegen oft gar nicht oder nur unzureichend ausgebildet.
Darüber diskutiert Volker Wieprecht diesen Gästen:
* Renate Künast - die Politikerin und Bundestagsabgeordnete (Bündnis 90/Die Grünen) hat vor dem Verfassungsgericht erstritten, dass Facebook in vollem Umfang Auskunft über die Verfasser von Hass-Kommentaren geben muss.
* Florian Schroeder - der Kabarettist ist Pfeilwerfer und Zielscheibe. Überspitzt titelt er in seinem Buch „Schluss mit der Meinungsfreiheit“ und fordert „Debattiert! Das macht uns Menschen aus“.
* Dr. Romy Jaster - die Philosophin von der Humboldt-Universität warnt „Die Wahrheit schafft sich ab“.
* Kolja Zydatiss - der Publizist und Psychologe warnt vor einem Totschweigen („Cancel Culture: Demokratie in Gefahr“).