
Der Mann von heute - ein Auslaufmodell? -
Der Zeitgeist stellt Männer und ihre Rolle zunehmend auf die Probe. Die berechtigte Forderung von Frauen nach gleicher Teilhabe scheint gleichzeitig mehr oder minder sichtbare Spuren im männlichen Bewusstsein zu hinterlassen.
Für die meisten ist es heute eine Selbstverständlichkeit, dass Frauen an ihnen vorbei ziehen beim Karrieremachen, dass Arbeit in der Familie fair verteilt wird und dass die männliche Definition von Macht irgendwie von gestern ist.
Doch gleichzeitig scheint sich das Gefühl einzuschleichen: Was bleibt vom Mann, wenn vieles von dem, was ihn früher ausmachte, verschwindet? Schießen wir gesamtgesellschaftlich gelegentlich übers Ziel hinaus, indem wir gendern, angleichen und die traditionelle Männerrolle eindampfen, was das Zeug hält? Drängt der Prozess das gros der Männer in eine Position der Defensive, die am Ende dem Anliegen der Gleichberechtigung gar nicht angemessen ist? Und sind mitunter als „toxisch“ bezeichnete Ausprägungen von männlichen Verhaltensweisen von Rechtspopulismus, über Trump bis Putin auch erklärbar mit Frustrationen angesichts eines sich verändernden Männerbildes? Und ist es Zufall, dass ein patriarchischer Mann vom alten Schlage gerade Europa in einen Krieg zieht?
Mit Gastgeber Volker Wieprecht diskutieren:
* Tobias Haberl, Journalist und Autor des Buches „Der gekränkte Mann“
* Jessica Rosenthal, SPD, Bundestagsabgeordnete und Juso-Vorsitzende
* Harald Martenstein, Publizist