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Regisseur Stéphane Brizé („Ein Leben“) erzählt in eindringlichen Bildern die Geschichte eines Mannes, der auf der Suche nach Arbeit, sich dem Gesetz des Marktes unterordnen muss.
Thierry ist gelernter Maschinist. Er gilt als zuverlässiger Mitarbeiter und guter Familienvater. Umso härter trifft ihn die europäische Wirtschaftskrise, infolge der er seine Anstellung verliert und sich so in das Heer der Arbeitslosen einreiht.
Mit 51 Jahren ist die Suche nach einem neuen Job nicht einfach. Nach erfolglosen Bewerbungsgesprächen besucht er Fortbildungen und nimmt an Bewerbungstrainings teil. Zum Opfer der Gesetzmäßigkeiten des Arbeitsmarktes gemacht, bekommt er nach monatelanger Jobsuche, unzähligen Absagen und Demütigungen eine Stelle als Kaufhausdetektiv. Als er jedoch Kollegen bespitzeln soll, wird die Arbeit schon bald zum moralischen Dilemma.
Für seine herausragende darstellerische Leistung wurde Vincent Lindon im Offiziellen Wettbewerb des Cannes Filmfestivals 2015 mit dem Preis für die beste männliche Hauptrolle ausgezeichnet. Regisseur Stéphane Brizé („Mademoiselle Chambon“, 2009) hat das Talent, den Kleinigkeiten, die normalerweise im monotonen Rauschen des Alltags untergehen, Ausdruck zu verleihen und sie sogar zum zentralen Thema seiner Filme zu machen. So auch bei „Der Wert des Menschen“, der zudem einen stark dokumentarischen Charakter hat. Die Kameraführung des Dokumentarfilmers Eric Dumont wird durch das unglaublich sensible und authentische Spiel von Vincent Lindon, der in Cannes den Preis als bester Darsteller erhielt, ergänzt. Der Film gibt eine bedrückende Wahrheit wieder, indem er der Gesellschaft den Spiegel vorhält.
Eine Woche später, am 13.07.2023, um 23:45 Uhr, strahlt das rbb Fernsehen einen weiteren Film von Stéphane Brizé aus. In „Streik“ (Frankreich 2018) widmet sich der Regisseur abermals den Wirren unserer Gesellschaft und dem Kampf um soziale Gerechtigkeit. Die Hauptrolle übernahm auch in diesem Film Vincent Lindon.
Der Wert des Menschen
(LA LOI DU MARCHÉ)
Spielfilm Frankreich 2015
Thierry Taugourdeau (Vincent Lindon)
Berater im Arbeitsamt (Yves Ory)
Thierrys Frau (Karine de Mirbeck)
Thierrys Sohn (Matthieu Schaller)
Gewerkschaftskollege (Xavier Mathieu) u. a.
Kamera: Eric Dumont
Buch: Olivier Gorce und Stéphane Brizé
Regie: Stéphane Brizé