-
Sibel Kekilli und Birol Ünel in dem auf der Berlinale mit dem Goldenen Bären ausgezeichneten Film von Fatih Akin.
Cahit Tomruk, 40, ein desillusionierter Alkoholiker, hat das Leben satt. Im Vollrausch rast er mit seinem Ford Granada frontal gegen eine Betonmauer, überlebt aber. In der geschlossenen Abteilung eines Krankenhauses lernt er Sibel kennen, ein junges und hübsches Mädchen, wie Cahit türkischer Herkunft. Auch sie hat einen Selbstmordversuch hinter sich: Ein Versuch, ihrem traditionsverhafteten Elternhaus zu entfliehen, um jeden Preis.
In ihrer verzweifelten Suche nach Freiheit bittet sie Cahit, mit ihr eine Scheinehe einzugehen. Er zögert, stimmt jedoch zu. Die beiden teilen eine Wohnung, aber nicht das Leben. Doch langsam schleicht sich die Liebe in Cahits Welt - er verliebt sich in die lebenshungrige 20-Jährige, sie gibt seinem Dasein wieder einen Sinn.
Sibel aber genießt ihre neu gewonnene Freiheit in vollen Zügen und geht eine Affäre nach der anderen ein. Erst als es zu spät ist und Cahit im Affekt einen ihrer Liebhaber erschlägt, entdeckt auch sie, wie viel sie für ihren Ehemann empfindet. Und verspricht, auf ihn zu warten, so lange er für seine Tat im Gefängnis sitzt.
Doch als Cahit Jahre später entlassen wird, hat Sibel längst ein neues Leben begonnen. In Istanbul. Cahit möchte seine große Liebe noch einmal sehen.
"Gegen die Wand", der vierte Spielfilm von Fatih Akin, beschreitet leichtfüßig den schmalen Grat zwischen Tragödie und Komödie und wurde mehrfach preisgekrönt, u.a. erhielt er auf der Berlinale 2004 den Goldenen Bären sowie im gleichen Jahr den Deutschen Filmpreis in fünf Kategorien und den Europäischen Filmpreis. In den Hauptrollen brillieren Birol Ünel (1961 - 2020) und Sibel Kekilli.
Gegen die Wand
Spielfilm Deutschland 2004
Cahit (Birol Ünel)
Sibel (Sibel Kekilli)
Maren (Catrin Striebeck)
Seref (Güven Kirac)
Selma (Meltem Cumbul)
Nico (Stefan Gebelhoff) u.a.
Musik: Klaus Maeck
Kamera: Rainer Klausmann
Buch und Regie: Fatih Akin