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Ein ehemaliger Marathon-Champion läuft dem Älterwerden einfach davon. Mit Dieter Hallervorden in absoluter Topform.
Paul Averhoff war einst ein großer Marathonläufer, eine Legende, Gewinner der Goldmedaille in Melbourne. Das war 1956. Jetzt, mit weit über 70 Jahren, zieht er nach wiederholten Stürzen seiner Frau Margot nach vielen glücklichen Jahren aus dem vertrauten Zuhause aus, auch deshalb weil Tochter Birgit sich nicht um ihre Eltern kümmern kann. Im Altersheim, wo Paul sich plötzlich zwischen Singkreis und Bastelstunde entscheiden muss, drängt sich die entscheidende Frage auf: Soll es das gewesen sein?

Doch nicht mit Paul. Um tiefen Depression zu entgehen, zieht er seine alten Rennschuhe an und beginnt, im Heimpark zu laufen. Tag für Tag. Runde für Runde. Seine Heim-Mitbewohner halten ihn für verrückt, zumal er behauptet, für den Berlin-Marathon zu trainieren und ihn auch gewinnen zu wollen. Als sich Margot dazu überreden lässt, ihn wie früher mit strenger Hand zu trainieren, und Paul in einem Rennen gegen den jungen Pfleger Tobias gewinnt, schlägt die Zurückhaltung der Bewohner in Begeisterung um. Dann aber stirbt Margot, woraufhin Paul in tiefe Trauer verfällt. Kann er das Versprechen noch einlösen, das seine Frau ihm kurz vor ihrem Tod abgerungen hat, sein Rennen auch ohne sie zu Ende zu bringen?
In einer Mischung aus Sportlerfilm und Seniorendrama zeigt Dieter Hallervorden seine Fähigkeit als Charakterdarsteller. Der populäre Komiker hat in der Rolle des würdevoll gealterten Ex-Spitzensportlers Paul Averhoff buchstäblich einen Lauf – fast 400.000 Kinozuschauer hielten ihm die Daumen, dass er es über die Ziellinie schafft.
Neben Tatja Seibt als Pauls Frau, Heike Makatsch als Tochter und Reinhold Beckmann in einer Cameo-Rolle als Sportreporter glänzt Katharina Lorenz: Ihre Rolle der überforderten Altenpsychologin zwischen Aggression und Trauer ist eine Hommage an die böse Oberschwester Ratched in "Einer flog über das Kuckucksnest“.
Sein letztes Rennen
Spielfilm Deutschland 2013
Paul Averhoff (Dieter Hallervorden)
Margot Averhoff (Tatja Seibt)
Birgit Averhoff (Heike Makatsch)
Frau Müller (Katharina Lorenz)
Rita (Katrin Sass)
Tobias (Frederick Lau)
Rudolf (Otto Mellies)
Frau Mordhorst (Annekathrin Bürger) u. a.
Musik: Peter Hinderthür
Kamera: Judith Kaufmann
Buch: Kilian Riedhof und Marc Blöbaum
Regie: Kilian Riedhof