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Frank Beyers Literaturverfilmung mit Manfred Krug in der Hauptrolle ist ein Klassiker und zählt zu den bedeutendsten und wichtigsten Werken der DEFA.
Der Brigadier Hannes Balla und seine schlagkräftige, loyale Truppe auf der Großbaustelle Schkona entführen schon mal einen Kieslaster, wenn die planmäßigen Lieferungen ausbleiben. Weil die Arbeitsleistung des respektlosen Teams aber nie zu wünschen übrig lässt, fällt es der Bauleitung schwer, Balla für seine unsozialistischen Methoden zu kritisieren.
Die Lage ändert sich, als auf der Baustelle die hübsche Ingenieurin Kati Klee und der neue Parteisekretär Werner Horrath erscheinen. Horrath will sich dem rüden Balla nicht kampflos unterwerfen und die Zustände auf der Baustelle wirklich verbessern. Wider Erwarten - und nicht ohne Klees Mithilfe - geht Balla auf den Vorschlag des Parteisekretärs ein und beginnt mit seiner Truppe nach dem kräftezehrenden Drei-Schichten-System zu arbeiten.
Aus dem gegenseitigen Respekt der Männer wird bald Rivalität, als sich beide in Kati Klee verlieben. Horrath kann ihr Herz gewinnen, doch als sich der verheiratete Familienvater nicht öffentlich zu seinem Verhältnis bekennt, hat das für alle Beteiligten weitreichende Konsequenzen.
In langen Parteisitzungen, die wegen der "unmoralischen Zustände" angesetzt werden, treten die Widersprüche eines Gesellschaftssystems zutage, das den Einzelnen stets mit Doppelmoral und oktroyierter Parteidisziplin bedroht.
Frank Beyers Verfilmung von Erik Neutschs preisgekröntem Roman "Spur der Steine" war nach seiner Fertigstellung im Jahre 1966 nur für kurze Zeit in den Kinos der DDR zu sehen. Nachdem das 11. Plenum des Zentralkomitees der SED im September 1965 verkündet hatte: "Unsere DDR ist ein sauberer Staat!", sorgten organisierte Störtrupps dafür, dass der unliebsame Film nur unter tumultuarischen Umständen vorgeführt werden konnte. Damit war die Rechtfertigung gegeben, den Film aus dem Programm zu nehmen, und "Spur der Steine" wurde zu einem "Kellerfilm" - 23 Jahre lang. Beyer war gezwungen, für Theater und Fernsehen zu arbeiten und konnte erst acht Jahre später wieder einen Kinofilm inszenieren: "Jakob der Lügner", der 1974 für den "Oscar" nominiert wurde. 1990 schließllich wurde "Spur der Steine" auf der Berlinale gezeigt, im Wettbewerb außer Konkurrenz.
Spur der Steine
Spielfilm DDR 1966
Richard Trutmann (Walter Richter-Reinick)
Hannes Balla (Manfred Krug)
Elli (Helga Göring)
Frau Schicketanz (Gertrud Brendler)
Heinz Bleibtreu (Hans-Peter Minetti)
Hermann Jansen (Johannes Wieke)
Kati Klee (Krystyna Stypulkowska) u.a.
Musik: Wolfram Heicking
Kamera: Günter Marczinkowsky
Buch: Frank Beyer, Karl-Georg Engel
Regie: Frank Beyer