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Eine gelungene Tragikomödie von und mit Josef Hader in einer Paraderolle.
Der Wiener Feuilletonist Georg hält sich für eine unverzichtbare Instanz der Musikkritik. Aus allen Wolken fällt der 50-Jährige, als ihn der aalglatte Zeitungschef Waller aus Kostengründen zum "freiwilligen" Abgang zwingt. Seiner Frau Johanna verschweigt er den demütigenden Rauswurf und verlässt jeden Tag das Haus, angeblich, um wie gewohnt in die Redaktion zu gehen. Tatsächlich schlägt Georg seine Zeit auf dem Rummelplatz tot, wo er den Rumtreiber Erich und dessen rumänische Freundin Nicoletta kennenlernt.
Um wieder eine Aufgabe zu haben, steigt der geschasste Journalist bei einer fragwürdigen Geschäftsidee ein: Georg leiht Erich Geld, um die "Wilde Maus", eine heruntergekommene Achterbahn, zu pachten. Sein neuer Freund hilft ihm im Gegenzug bei nächtlichen Racheaktionen gegen den verhassten Waller. Der wiederum weiß, wer sich im Dunkeln an seinem Auto und seinem Haus vergeht, und nimmt sich Georgs Schwachstelle vor: dessen eingefahrene Ehe, die unter dem unerfüllten Kinderwunsch von Johanna leidet. Schon bald eskaliert der Kleinkrieg zwischen den erbitterten Streithähnen. Beiden ist kein Mittel zu mies.
Mehr Josef Hader als in „Wilde Maus“ geht nicht: Für die Tragikomödie schrieb er das Drehbuch, führte Regie und spielte die Hauptrolle an der Seite seiner Ehefrau Pia Hierzegger. Die Rolle des geschassten Musikkritikers schrieb sich der österreichische Kabarettist und Schauspieler auf den Leib: Lakonisch und mit deftigem Schmäh gibt er einen Fallenden, der in einem Rachefeldzug neuen Sinn findet. Den Titel verdankt der Film einer aus der Zeit gefallenen Achterbahn im Wiener Prater, die in den 1960er- und 1970er-Jahren ihre besten Jahre erlebt hat. "Wilde Maus" feierte im Wettbewerb der Berlinale 2017 seine Weltpremiere.
Wilde Maus
Spielfilm Österreich 2017
Georg (Josef Hader)
Waller (Jörg Hartmann)
Erich (Georg Friedrich)
Redakteurin Fitz (Nora Waldstätten)
Johanna (Pia Hierzegger) u.a.
Kamera: Andreas Thalhammer, Xiaosu Han
Buch und Regie: Josef Hader