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Waldlilien, Feenglöckchen und Herzblattwurz – kaum einer kennt diese Schönheiten, sie führen quasi ein Schattendasein. Nicht so beim ehemaligen Züchtungsleiter der Staudengärtnerei Foerster, Dr. Konrad Näser. In seinem Garten in Potsdam Bornim werden die Unbekannten gewürdigt und gepflegt. Als Dank bringen sie Farbe in dunkle Gartenecken.

Es gibt Pflanzen – die kaum jemand kennt, die selten angeboten werden, die eben ein Schattendasein führen.
Trillium zum Beispiel - die Waldlilie auch als Dreiblatt bezeichnet weil sie drei Blüten-, drei Kelch- und drei Laubblätter hat. Dieses Wunder der Natur gedeiht ganz besonders gut bei Menschen, die ihr einen eingewachsenen Garten mit alten Bäumen bieten können. So wie Konrad Näser, ehemaliger Züchtungsleiter der Foersterschen Staudengärtnerei.
Die Keimung der Waldlinien ist so kompliziert. Wenn man sie im Herbst aussät, dann passiert da nichts. Das ist eine sogenannte unterirdische Keimung. Auch im folgenden Jahr ist nichts zu sehen und erst dann kommen die Keimlinge an die Oberfläche. Bis dahin hat man längst vergessen, wo man sie gesät hat.
Wenn sie nicht versehentlich weggehackt oder umgegraben werden, blühen sie irgendwann in rot oder weiß. Die jungen Sämlinge werden hochgepäppelt und mehrfach umgepflanzt - nach 8-10 Jahren sind sie blühfähig.
Fast noch seltener und recht kapriziös - das Feenglöckchen - eine entfernte Verwandte des Maiglöckchens. Feenglöckchen blühen mit meist hängend, gelben Blüten, waren aber immer frostempfindlich und gegen Dürre nicht gefeit.
Viele der Schattenschönheiten wachsen relativ langsam! Aber auch für ungeduldige Gärtner hat Dr. Konrad Näser einen Tipp: Die Frühlingsplatterbse - ein Multitalent. Sie ist eine ganz zählebige Pflanze, die als Horstpflanze an der Stelle bleibt. Einheimische Natur ist etwas Hartes und sie sät sich aus. Überall wo sie hinfällt, wächst sie.
Und noch etwas: Auch bei Bienen und Hummeln erfreut sich die Platterbse ausgesprochen großer Beliebtheit.
Beitrag von Martina Hiller