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Wozu Pflanzensamen kaufen, wenn man sich Saatgut auch in einer Bücherei ausleihen kann? Man spart dabei nicht nur Geld, sondern trägt auch zum Erhalt von alten und unbehandelten Pflanzenarten bei. Die Idee dahinter ist simpel wie genial: man möchte damit alte und unbehandelte Pflanzen, Kräuter, Obst- und Gemüsesorten erhalten und weitergeben.
Die Idee stammt aus Nordamerika, genauer aus den USA. Dort hatte man mit so viel gentechnisch verändertem Saatgut zu tun, dass man sich wieder auf alte Sorten berufen wollte. Diese sogenannten "seed librarys" sind seit etwa zwei Jahren auch in Deutschland ein Thema.
In den Tüten befinden sich sogenannte "Samenfeste Sorten" - das sind Saaten, die stabil und fruchtbar sind und immer wieder ausgesät werden können. Ganz im Gegensatz zu den vielfach angebotenen F1 Hybriden. Die werden unfruchtbar gezüchtet, um sie immer wieder neu verkaufen zu können. Doch die in der Bibliothek angebotenen Sorten sind vermehrungsfähig und sogar kostenfrei.
Das Prinzip ist einfach: Jeder kann sich seine Tüten mit Samen mitnehmen. Im herbst, wenn die Pflanzen abgeblüht sind, sammelt man die Samen ab und stellt sie der Bibliothek zur Verfügung. So schließt sich der Kreislauf wieder.
Beitrag von Felix Krüger