
-
Wenn die Blattläuse anfangen, sich gegenseitig auf die Füße zu treten und am Stängel keine Laus mehr dazwischen passt, dann machen sich die Marienkäfer auf den Weg.
Rund 70 Marienkäferarten gibt es bei uns. Benannt meist nach der Anzahl der Punkte, z.B. der Siebenpunkt.
Ein ganzes Stück größer: Der Augenmarienkäfer. Er trägt helle Kreise um seine schwarzen Flecken und frisst neben Läusen auch Raupen und Blattwespenlarven.
Der kleine Zweipunkt ist ein Käferchen im Miniaturformat, genauso wie der Veränderliche Flachmarienkäfer.
Schachbrettmuster auf gelbem Grund zeichnet den Vierzehnpunkt aus und der Vierzehntropfige Marienkäfer trägt Rot-Weiß statt Rot-Schwarz. Punkte über Punkte – wohin man nur schaut.
Der eingeschleppte Harlekin ist mittlerweile der häufigste Marienkäfer. Seine Farbe variiert. Und er besitzt eine Geheimwaffe. Jenaer Forscher haben entdeckt, dass in seinem Körper und in seinen Eiern pilzähnliche Einzeller leben. Für ihn selbst sind sie ungefährlich, aber andere Käfer sterben, wenn sie seine infizierten Eier fressen. Die Larven der Harlekine sind extrem effektive Räuber. Sie fressen fünf Mal mehr Blattläuse als unsere Käfer - deshalb wurden sie als Schädlingsbekämpfer bei uns heimisch. Sind alle Läuse vertilgt, sind die heimischen Käferlarven dran. Die werden dadurch immer seltener und sind ohnehin immer häufiger in schlechter Verfassung.
Für Gärtnerinne und Gärtner sind die Harlekine eine große Hilfe. Aber sie bergen auch ein Risiko, wenn sie alle anderen Arten verdrängen. Sterben die Harlekine irgendwann aus, kann sie vielleicht keiner mehr ersetzen.
Noch existieren die verschiedensten Arten nebeneinander. Hoffen wir, dass die bunte Punktevielfalt in unseren Gärten uns noch lange erhalten bleibt.
Beitrag von Dorte von Stünzner