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Einen Kescher, eine Wathose und ein wenig Geduld - mehr braucht ein Wassergärtner erstmal nicht, wenn er sich an die Wintervorbereitung des Gartenteiches macht.
Zunächst werden abgestorbene Blätter herausgefischt, damit sie nicht auf den Teichgrund sinken. Wenn sie drinbleiben, verrotten sie und es bilden sich Faulgase, die für die Fische schlecht sind. Außerdem hätten wir im nächsten Jahr viele Nährstoffe im Teich, die zu einem Wachstum führen, was man nicht möchte.
Stark wuchernde Schwimm- und Unterwasserpflanzen wie diese Seerose, müssen ausgelichtet und abgestorbene Pflanzenteile zurückgeschnitten werden. Die Seerose treibt im nächsten Jahr umso üppiger aus. Der Wurzelballen, das Rhizom, kann im Winter im tiefen Wasser bleiben.
Im Herbst verlangsamen auch die Fische ihren Stoffwechsel. Daher muss man ihre Fütterung jetzt nach und nach einstellen.
Bei der Wintervorbereitung sollte man auch auf den Bewuchs am Teichrand achten und altes Laub beseitigen und stark wuchernde Pflanzen intensiv zurückschneiden.
Abgestorbene Pflanzen am Rand werden ebenfalls entfernt, sonst könnte pflanzliches Material in den Teich fallen und dort verrotten. Das würde zu ähnlichen Problemen führen wie bei den Blättern. Röhricht kann man durchaus stehen lassen, weil das Eis an den Halmen schneller taut und ein Gasaustausch mit dem Teich stattfindet. Zudem sieht es im Winter recht dekorativ aus.
Der Skimmer, ein Oberflächensauger, der das ganz Jahr über Laub aufsammelt, muss jetzt vom Netz. Und der Fangkorb zum letzten Mal in diesem Jahr geleert werden. Die Wasserpumpe kann im Wasser bleiben, wenn sie tiefer als 80cm unterhalb der Oberfläche liegt.
Haben sich faulige Pflanzenreste und Algen am Boden angesammelt, kommt der Teichschlammsauger zum Einsatz. Das abgesaugte Schlamm-Wassergemisch ist ein wertvoller natürlicher Dünger und lässt sich gut für Beete und Gehölze verwenden.
Ein paar Stellen lässt man aber absichtlich in Ruhe, als Winterquartier für Frösche, Schnecken und andere Kleinstlebewesen. Sie nehmen bei der herbstlichen Reinigungsaktion übrigens weniger Schaden als im Frühjahr.
Für die Bepflanzung sollte man am besten nur frostharte Teichpflanzen kaufen. In seiner Wassergärtnerei bei Brandenburg an der Havel bietet er über einhundert einheimische Wasserpflanzen an - wie den Tannenwedel, der sogar im Winter grün bleibt oder das Tausendblatt.
Die schwimmende Krebsschere sinkt im Herbst zu Boden, erscheint aber im Frühjahr wieder an der Oberfläche.
Wer es eher exotisch mag, für den eignen sich die Spaltgriffelblume und die Wassermuschel, auch als Wassersalat bekannt. Beide sind allerdings nicht frosthart und sollten hell und bei mindestens 15 Grad im Aquarium oder im Eimer unter Zugabe von etwas Dünger überwintert werden.
In den großen Wannen des warmen Gewächshauses von Hans Lehmann können diese den Winter so problemlos überstehen. Wie alle anderen seiner zahlreichen Wasserpflanzen auch.
Beitrag von Martina Hiller