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Pflanzen tragen viele Namen und je nach Region auch unterschiedliche. Mit den Botanischen ist man jedoch immer auf der sicheren Seite, sind sie doch weltweit gleich. Und so kompliziert wie sie oft klingen, sind sie meist gar nicht.
Helenium zum Beispiel: aus dem Griechischen abgeleitet von Helios der Sonne. Ihr botanischer Name verrät sofort, dass diese leuchtend gelben Sonnenbräute wahre Sonnenanbeter sind.
Oder die Hortensie - botanisch: Hydrangea. Der Name leitet sich aus den griechischen Begriffen "hydro" für Wasser und "angeion" für Krug ab - äußerst passend, denn alle Hortensien haben einen sehr hohen Wasserbedarf.
Auch die Blütenanordnung kann sich in botanischen Begriffen verstecken: wie bei der Hydrangea paniculata, der Rispenhortensie: Der zweite Teil des Namens, die Art „paniculata“, beschreibt ihren rispenförmigen Blütenstand. Der Sortenname an 3. Stelle macht die Zuordnung noch genauer und beschreibt zum Beispiel die Blütenfarbe: wie bei der Hydrangea paniculata "Limelight" in zartem Gelb.
Auch wenn sich viele Botanische Begriffe nicht so leicht merken lassen. Sie machen Sinn: sind international gültig und ermöglichen die eindeutige Zuordnung von Pflanzen. Das erleichtert vor allem Gärtnern die Arbeit und verhindert unliebsame Missverständnisse. Mitunter kann der Botanische Name nicht nur Hinweise auf besondere Äußerlichkeiten, sondern auch auf die Herkunft einer Pflanze geben. Oder aber er beschreibt die besondere Charakteristik einer Pflanze: Wie zum Beispiel beim Giersch, der auch als Geißfuß, Bodenholunder oder Dreiblatt bezeichnet wird. Botanisch heißt er Aegopodium podagraria, Aego heißt Ziege und Podi sind Füße, und er heißt Ziegenfuß oder Geißfuß. Und Agrar ist Ackerland. Also er fußt er im Ackerland, der Ziegenfuß.
Leichter erschließt sich der Botanische Name, wenn er sich auf konkrete Merkmale bezieht, wie bei der weidenblättrigen Sonnenblume Helianthus salicifolius. Helios ist Sonne, Anthus ist Blüte. Die Sonnenblüte sozusagen. deren Blätter man eher einer Weide zuordnen würde.
Es klingt nur anfangs kompliziert, das Esperanto der Pflanzen.
Beitrag von Martina Hiller