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Sie sind eine der ersten im Gewächshaus und auf dem Fensterbrett und neben Schneeglöckchen, Winterlingen und Krokussen eine der ersten, die in der Natur ihre bunten Blüten entfalten.
Die Robusteste im Garten ist die Kissenprimel auch bekannt als "Wanda". Alle vier Jahre sollte man sie aufnehmen, teilen und dann neu aufpflanzen. Man nimmt einfach einen entsprechenden Teil der Pflanze heraus. Dann schaut man, wie sich die Pflanze entwickelt hat.
Die Blütenstiele der Primula vulgaris sind relativ kurz. Bis zu 25 wachsen aus der Blattrosette und bilden ein dichtes Kissen. In puncto Blütenvielfalt haben sich die Züchter richtig ausgetobt. Es gibt pastellfarbene und knallig leuchtende Sorten. Nostalgisch gerüschte, gefüllte und gesäumte Blüten. Manche ähneln gar Rosen oder Tulpen. Andere sind einfarbig oder gestreift.
Eigentlich sind Primeln mehrjährig und können ausgepflanzt werden. Die meisten kommen wieder, auch wenn sie nach dem Frost zunächst etwas traurig aussehen. Im Laufe der Zeit werden sie jedoch einfarbig, auch Ränder und Rüschen verschwinden.
Auf mageren Wiesen finden wir die Primula veris, unsere heimische Schlüsselblume. Einer Legende nach fiel Petrus einst der Himmelsschlüssel auf die Erde. Engel holten ihn zurück, und dort, wo er die Erde berührt hatte, wuchs eine Schlüsselblume.
Die langstielige Primula elatior wird als hohe Schlüsselblumen bezeichnet. Primeln.
Nur in kräftigem Rosa gibt es die robuste Rosenprimel, die Teichränder bevorzugt.
Ein Stubenhocker dagegen ist Primula obconica, die Becherprimel. Sie blüht imposant, kann aber mitunter aufgrund ihrer Blatthärchen bei empfindlichen Personen Juckreiz auslösen.
Wieder anders in der Form: die Kugelprimel. Sie ist eine dankbare ausdauernde Staude. Nur Spätfröste mag sie nicht.
Absolut winterhart ist die historische Aurikel, sie kommt dafür mit Nässe nicht klar.
Ebenfalls gartentauglich - die Englische, auch Victoriana–Primel genannt.
Primeln – und kein Ende. Selbst der berühmte Staudengärtner Karl Foerster sagte einst:
"Das Primelreich in seiner Vornehmheit und weltweiten Fülle wirkt auf den Wissenden so imponierend, dass er sich fast beklommen in die endlose Schatzkammer wagt."
Beitrag von Martina Hiller