Eine Hummel fliegt nahe dem Ort Plötzin zur Blüte des Rainfarn (phacelia tanacetifolia). (Foto: Soeren Stache/dpa)
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Für mehr Artenschutz - Hummeln: Wie wir ihnen helfen können

Die Hummeln gehören zu den Wildbienen. Da sie stark behaart sind, leiden sie unter der Klimaerwärmung ganz besonders. Wie wir ihnen mit ganz einfachen Maßnahmen helfen können, zeigen wir hier.

Hummeln stehen unter Artenschutz. Etwa 40 Arten gibt es in Deutschland, nur noch sieben sieht heute noch häufig. Grund dafür ist einerseits der Klimawandel und der daraus entstehende Nahrungsmangel und auch die Vernichtung des Lebensraumes.

Hummeln - Bienen im Pelz (24.03.21, 10:15)
Hummeln: soziale Wesen

Hummlen leben in Gemeinschaften. Ähnlich wie Honigbienen bilden sie Völker und haben Beziehungen untereinander. Ihre Hauptnahrungsquellen sind Blütennektar und Pollen. Ohne diese können Hummeln nicht existieren.

Natürlicher Lebensraum: Der naturnahe Garten

Naturnahes Gärtnern ist der beste Weg, um Hummeln in den Garten zu locken. Als Nistplätze dienen Totholzhaufen, Laubhaufen, Mauerritzen und verlassene Mäuselöcher. Der Kot von Mäusen zieht Hummeln magisch an. Er regt sie regelrecht an ihre Nester in das verzweigte Gangsystem zu bauen.

Hummelhäuschen: Ein neues Zuhause für Hummeln

Wer keinen naturnahen Garten besitzt, kann Hummeln auch ein Hummelhäuschen bauen. Hummelhäuser gibt es fertig als Bausatz zu kaufen. Sie bestehen aus einer Brut- und einer Klimakammer. Am besten man stellt sie im Februar auf, wenn die Königinnen beginnen zu schwärmen und auf der Suche nach geeigneten Bruthöhlen sind. Da Hummeln stark behaart sind und deshalb schwitzen, stellt man das Häuschen schattig auf, an einem wettergeschützten, sommerkühlen Ort. Bei großer Hitze, ab 30 Grad, empfiehlt es sich einen Kühlakku in die Klimaklammer zu legen. Damit er nicht tropft, wird der Akku in ein Tuch gewickelt.

Gespräch - Hummelhäuschen bauen

Ein Miniteich für Hummeln

Insekten, auch Hummeln, müssen trinken. Man kann einen Miniteich in einer Zinkwanne bauen. Als Landeplätze dienen Pflastersteine. Es reicht aber auch ein mit Steinen gefüllter Untersetzer aus, den man einfach zwischen einheimischen blühenden Stauden platziert. Das Wasser immer nachfüllen, besonders an trockenen, heißen Tagen auch mehrmals täglich.
 
Als Wasserpflanze eignet sich zum Beispiel gut eine Wasserminze.

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Gespräch - Ein Miniteich für Hummeln

Eine Langhornbiene und eine Schwebfliege fliegen Natternkopfblüten an (Quelle: blickwinkel/A. Hartl)
Blau und Lila: Die Lieblingsfarben der Hummeln

Hummeln lieben blau und lilafarbene Stauden. Besonders alle Lippenblütler sind beliebt. Im Frühjahr, wenn sie schon im Februar beginnen zu fliegen, benötigen sie blühende Pflanzen wie Krokusse und Winterlinge. Gut geeignet für Hummeln sind einheimische Wildstauden mit einer langen Blühdauer wie Wiesensalbei, Flockenblume, Sumpf-Kratzdistel und Natternkopf.

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Gespräch - Stauden für Hummeln

Die No-Goes

Wer Hummeln etwas Gutes tun möchte, der sollte vollständig auf Isektizide im Garten verzichten. Hummeln mögen keine typischen Balkonpflanzen, wie Pelargonien oder Stiefmütterchen, ebenso keine gefüllten Blüten und hybride Sorten. Ein spätblühender Lavendelstrauch dagegen würde die Nahrungssituation der Hummeln verbessern.

Hummeln sind nicht nur niedlich anzusehen und sehr friedlich, sie sind auch wichtige Nützlinge. Um sie zu schützen kann jeder etwas tun. Ein reichhaltiges Nahrungsangebot ist für die Hummel das gesamte Jahr über wichtig. Auch Balkonbesitzer können etwas für die kleinen Tierchen tun. Ein beflanzter Blumenkasten oder eine rankende Hummelpflanze werden sicher gern angesteuert. So können auch Städter etwas für den Artenschutz tun.

Text von HM/JV und mithilfe vom NABU