
Berlin - Prenzlauer Berg -
Benannt ist der Kiez nach dem Schriftsteller Achim von Arnim, der seine romantischen Zeilen Anfang des 19. Jahrhunderts verfasst hat. Mitten auf dem Arnimplatz steht eine Skulptur, die ihn und seine Frau Bettina von Arnim darstellt. Den Platz gibt es seit 1903 als Schmuckplatz. Heute ist er ein Gartendenkmal.
Der Kiez gehört zu einer beliebten Wohngegend, etwas abseits vom hippen Prenzlauer Berg. Er zeigt sich mit sanierten Gründerzeithäusern, modernen Lückenbauten - und mittendrin die Kirche St. Augustinus. Durch die vielen neuen Häuser und dem Ausbau der Dachgeschosse ist es etwas voller geworden. Aber es ist immer noch eine ruhigere Ecke im Prenzlauer Berg als in den Touristen-Hotspots
Kulinarisch gibts viel Abwechslung im Viertel. Und man kann selbst kochen mit veganen Zutaten aus dem ersten veganen Supermarkt Europas.
Kiezladen Malmöer
Er ist in einem modernen Neubau untergebracht. Angeboten werden Second-Hand-Kleidung, Vintage, Haushaltswaren und auch Elektronik. Die Sachen sind Spenden, gesammelt von der Berliner Stadtmission, die zugunsten von Obdachlosen verkauft werden. Betrieben wird der Laden auch von ehrenamtlichen Helfern. Der Umsatz läuft gut. Und manch einer, der dort kauft, spendet später auch wieder etwas.
Die Bösebrücke
Sie wird fälschlicherweise manchmal als Bornholmer Brücke bezeichnet. Sie trägt den Namen des Widerstandskämpfers Wilhelm Böse, der 1944 zum Tode verurteilt wurde. Sie war Grenzgebiet. Am 9. November 1989 lernte die ganze Welt diese Brücke kennen. Denn dort ging die Mauer auf. Viele Menschen hatten sich versammelt und drängten auf die Öffnung. Ulli Zelle hat zum 30. Jubiläum einige von ihnen wiedergetroffen.
Kostüme für die große Bühne
Die Kostümbildnerinnen Heike Hartmann und Isa Mehnert haben schon über 120 Show- und Theaterproduktionen ausgestattet. Ihr Geschäft nennt sich Narciss & Goldfaden. Da die Theater, für die sie arbeiten, wegen Corona nicht spielen, haben sie zunächst ihre gesamten Aufträge verloren. Langsam geht es erst wieder los. Sie wollen es nun auch mit dem Verleih ihrer knapp 2000 Kostüme an Theater versuchen.
Älteste Bäckerei Berlins
Die Bäckerei Siebert trifft den Geschmack der Leute aus Ost und West. Seit 1906 wird die Bäckerei von der Familie betrieben. Jetzt übernimmt nach und nach Juniorchef Ulrich Kienzl. Der Südtiroler wurde Bäcker aus Liebe zur Tochter der Sieberts. Die Wirtschaftswissenschaftlerin ist jetzt als Juniorchefin auch mit dabei. Ulrich Kienzl ist eigentlich studierter Linguist, findet aber, dass sein neuer Beruf, der schönste ist, den es gibt. Er sorgt dafür, dass die Kunden morgens um 6 Uhr ihre Brötchen abholen können und hat auch eigene Backwaren mit ins Geschäft eingebracht.