
Berlin-Mitte -
Cölln und Berlin bildeten bis vor knapp 400 Jahren eine Doppelstadt. Dann hat das Berlin der Kaufleute das Cölln der Fischer gechluckt. Das alte Cölln ist die Spreeinsel in Berlin-Mitte, die von der Spree beidseitig umflossen wird.
Die Spreeinsel umfasst das Wohngebiet Fischerinsel, den Petriplatz, die Breite Straße bis zum Neuen Marstall und dem neuen Humboldt Forum am Schlossplatz und die Museumsinsel. Einige wenige historische Häuser, die Gertraudenbrücke und die Jungfernbrücke, eine alte Zugbrücke, kann man noch als historische Zeugen erkennen. Cölln wurde später als Stadtteil von Berlin als Alt-Cölln bezeichnet.
Café am Petriplatz
Bei Ute Warthul am Petriplatz kommen sowohl Stammgäste als auch Touristen vorbei. Dort gibt’s unter anderem Hausmannskost und ihre Spezialität - frische Windbeutel. Alles von ihr selbst gemacht.
Wohnen auf der Fischerinsel
Die Neubauten liegen teilweise im Grünen und sozusagen am Ufer der Spreeinsel. Der Journalist und Moderator Andreas Ulrich ist in einem Neubau der Fischerinsel groß geworden. Er hat über sich und seine Klassenkameraden auf der Fischerinsel ein Buch geschrieben. Viele Funktionäre und Promis wohnten zu DDR-Zeiten in den Hochhäusern. Aber auch kinderreiche Familien wie die von Andreas Ullrich, die froh waren in eine Wohnung mit Fernheizung und Warmwasser ziehen zu können.
House of One auf dem Petriplatz
Die zentral gelegenen Petrikirche, die über Jahrhunderte mit ihrer Gemeinde an dieser Stelle vertreten war, wurde nach dem zweiten Weltkrieg gesprengt. Sie war zerstört. Es ist der älteste heilige Ort Berlins. Nach der Sprengung war dort über Jahrzehnte ein Parkplatz. Nun wird eine Vision verwirklicht. Nach jahrelangen archäologischen Erkundungen entsteht das House of One - ein offenes Haus für drei Religionen. Juden, Christen und Muslime sind an dem bislang weltweit einmaligen Projekt gleichermaßen beteiligt. Unter einem Dach wird es eine Synagoge, eine Kirche und eine Moschee geben und einen vierten Raum, der offen bleibt für alle weiteren Interessierten. Es wird ein Haus der Begegnung, für ein Kennenlernen und den Austausch von Menschen unterschiedlicher Religionen aber auch nicht religiöser Menschen.
Das einstige Kaufhaus Herzog
Rudolf Herzog erweiterte seit Mitte des 19. Jahrhunderts sein Manufakturwarengeschäft nach und nach zu einem riesigen Komplex und hatte so bis zum ersten Weltkrieg das größte Kaufhaus Berlins. Er war ein Wegbereiter in Sachen Marketing. Nach dem zweiten Weltkrieg war das Gelände weitestgehend zerstört, nur ein Eckgebäude war erhalten. Die Familie wurde enteignet. Später war dort ein Jugendmode-Geschäft. Nach der Wende verfiel es. Ein Unternehmen hat es nun aufwendig saniert und alten Glanz wiederhergestellt.
Das Fluss Bad
Der Verein Fluss Bad Berlin hat seine Idee 1998 das erste Mal veröffentlicht. Er möchte eine Schwimmmöglichkeit an der Spreeinsel schaffen. Es geht auch darum, diesen städtischen Raum wieder mit Leben zu füllen. Dafür wurden bereits Wasserfiltermethoden getestet und Schwimmwettbewerbe an der Museumsinsel organisiert. Früher gab es schon einmal ein Flussbad bis in die 1920er Jahre. Schwimmen gehen könnte man dann vom Schlossplatz bis zum Ende der Museumsinsel.
Musikhochschule Hanns Eisler
Sie ist international bekannt und hat jedes Jahr zahlreiche Bewerber aus der ganzen Welt. Etwa 70 Prozent der künftigen Virtuosen kommen aus dem Ausland, um dort zu studieren. Die Musikhochschule wurde in den 1950er Jahren in der DDR gegründet und ist 2005 in ihren zweiten Standort in den Neuen Marstall gezogen. Es gibt viele Konzerte von Studierenden im alten Krönungskutschensaal. Die Eintrittspreise sind günstig.
Panoramblick
Von der Dachterrasse des Humboldt Forums hat man einen guten Blick auf die Stadt und auch das alte Cölln. Der Eintritt ist frei.