
Landkreis Elbe-Elster -
Der Bahnhof der Doppelstadt liegt in der Mitte der beiden Orte und ist Ausgangspunkt des Heimatjournals. Seit 1950 gehören Kirchhain und Doberlug zusammen und haben knapp 9300 Einwohner. Kirchhain ist die größere Stadt der beiden und galt einmal als die reichste Stadt Deutschlands. Das hat auch mit dem alten Handwerk zu tun. Andreas Jacob begegnet Menschen, die eng verbunden mit ihrer Heimat sind.
Altes Gerber-Handwerk
Kirchhain ist die Stadt der Gerber. Über 100 Gerbereien gab es einmal in der Stadt. Paul Höppner übt dieses Handwerk in der vierten Generation aus. Er ist nur noch einer von zwei Gerbern im ganzen Land Brandenburg. Mit Salz und Säure wird aus rohen Tierhäuten Leder. Aus feinem Straußenleder entstehen zum Beispiel Taschen und Gürtel oder auch Bezüge von edlen Bürostühlen.

Kulturkaufhaus in Kirchhain
Eines der schönsten alten Häuser am Markt ist zum Kulturkaufhaus geworden. Die Berliner Künstlerin und Galeristin Lena Braun schuf ein kleines Künstlerhaus mit Ateliers, Werkstätten und grünem Hof. Bei ihr entsteht gerade aus Stoff- und Wollspenden ein neues Kunstwerk, ein Wandteppich mit Motiven der Stadt.
Fleischereien mit Tradition
Matthias Röhnert und Matthias Weigand sind zwei von vier Fleischern in Kirchhain. Beide haben ihr Handwerk von den Eltern übernommen. Der eine in der vierten, der andere schon in der fünften Generation! Eigentlich sind sie auch Konkurrenten. Beide lassen sich neue Dinge einfallen, sei es das Catering, der Mittagstisch oder auch die veganen Bouletten und die vegetarische Currywurst.

Hammerteich Doberlug
Er gilt als der älteste Teich der Niederlausitz. Ursprünglich hat sein Wasser tatsächlich den Hammer angetrieben, mit dem Raseneisenstein weiterverarbeitet worden ist. Zu Baumaterial zum Beispiel für Kirchen. Heute geht es hier um Fisch! Die Teichwirtschaft Hammermühle gehört Fischerfamilie Keil. Jeden Mittwoch ist Backfischtag.