
Berlin-Prenzlauer Berg -
So wird der Teutoburger Platz im Prenzlauer Berg von den Anwohnern genannt. Er gehört zu den Altbauquartieren, die zwischen 1860 und 1875 ringförmig um den alten Stadtkern Berlins entstanden. Und ist mit Robinien, Birken und Ebereschen bepflanzt und schon seit 1910 ein Kinderspielplatz.
Es ist heute eine gefragte Wohngegend. Trotz Gentrifizierung wird die Nachbarschaft gepflegt. Mitten in der Großstadt ahnt man auf den ersten Blick nicht, wie familiär es zugeht rund um den "Teute".
Promis am Platz
Eine Stele erinnert an Bärbel Bohley, eine Symbolfigur der Bürgerbewegung in der Wendezeit. Sie wohnte am Teutoburger Platz. Dort traf sie sich mit Gleichgesinnten, immer unter Beobachtung der Staatssicherheit. Kollegin Gesa Ufer, Moderatorin bei radioeins, wohnt schon 30 Jahre am Platz.
Wohnen im Genossenschaftshaus
Heike Pflaume ist Architektin und lebt in einem Projekthaus, das genossenschaftlich organisiert ist. So können sich die Bewohner das Wohnen am Platz leisten. Das nachbarschaftliche Miteinander wird großgeschrieben. Der schöne Hinterhof zeugt davon.
Begegnung im Stadtteilzentrum
Früher war das Haus ein jüdisches Kinderheim, heute ist es eine Begegnungsstätte für den Kiez. Mit Galerie, Beratungsangeboten, Yoga, Kindertanz und Kleidertauschbörse. Im Stadtteilzentrum gibt es Angebote für junge und alte Menschen – von Krabbelgruppe bis Senioren-Theatergruppe.
Moderner Bau für Architekturmuseum
An den Teutoburger Platz grenzt auch das ehemalige Gelände der Brauerei Pfeffer – heute der Pfefferberg. Das gesamte Areal steht unter Denkmalschutz. Ein Ort der Kultur - und Bier wird immer noch gezapft. Hinzu gekommen ist ein stylischer Bau für ein privates Museum für Architekturzeichnung "Tchoban Foundation". Es zeigt jährlich etwa drei bis vier Ausstellungen.
Stylen im Kelleratelier
In einem Souterrain arbeitet Friseurmeisterin Claire Lachky in der "Kleenen Schwester" von "Vokuhila". "Vokuhila" ist ihr Hauptladen in der Kastanienallee um die Ecke. Da die Miete dort massiv gestiegen ist, wollte Claire Lachky eine Sicherheit haben und hat den kleinen Laden in einem Genossenschaftshaus zusätzlich angemietet. Weil immer weniger ihrer Kollegen ausbilden, engagiert sie sich für den Nachwuchs. Sie selbst hat vier Lehrlinge.
Mode aus der Jeans-Manufaktur
Die alte abgetragene Lieblings-Jeans kann man zu Manuela Pott in ihre „POTT MANU’FACTURE BERLIN“ bringen. Sie begutachtet und vermisst die Hose und schneidert daraus eine brandneue Jeans, die dem Original in nichts nachsteht. Die feinen Denim-Stoffe kommen aus Japan. Mittlerweile erreichen Manuela Pott Aufträge aus ganz Europa.