
Berlin - Weißensee -
Im Norden Berlins, nur ein paar Schritte von der Berliner Allee entfernt, befindet sich das Komponistenviertel. Eine grüne, bezaubernde Wohngegend, beliebt bei jungen Familien - mit Biocafé, kleinen Manufakturen und viel Geschichte.
Heimatjournal-Moderator Andreas Jacob macht sich auf die Suche: Wie klingt das Komponistenviertel? Dur oder Moll? Auf jeden Fall eher dörflich und entschleunigt!
Neben den klassischen Namen wie Mahler, Puccini oder Bizet gibt es auch moderne Klänge: Am Solonplatz probt die Band „Komponistenviertel“.
Hausgemeinschaft im Komponistenviertel
Luise Wolf lebt und arbeitet im Kiez. Ihre Hausgemeinschaft in der Bizetstraße ist familiär. 16 Parteien wohnen im Haus mit insgesamt 23 Kindern. Die Bewohner haben sogar einen eigenen Kinderladen im Haus gegründet. Andreas Jacob lässt sich zu einer Partie Tischtennis überreden.
Handgemacht in Weißensee
„Seeweißchen“ heißt der kleine Laden, den es schon seit zehn Jahren im Komponistenviertel gibt. Claudia Hausen-Streese ist studierte Modedesignerin, entwirft und schneidert Kindersachen. Viele junge Familien sind in den letzten Jahren hergezogen – das passt hervorragend. Ihre Kollegin Moni ist spezialisiert auf Krabbelschuhe, Julia ist Bekleidungstechnikerin. Dort werden auch alte Notenblätter zu Grußkarten aufgepeppt.
Jüdischer Friedhof – auf dem Weg zum Weltkulturerbe
Auch auf dem Friedhof begegnet man der Musik, denn viele Komponisten sind dort begraben, zum Beispiel Louis Lewandowski. Mit Klaus-Dieter Ehmke, dem Friedhofsguide, begibt sich Andreas auf die Spuren jüdischer Komponisten und Musiker. Mit 116-tausend Gräbern auf 42 Hektar ist der Friedhof einer der bedeutendsten jüdischen Friedhöfe in Europa und soll sogar zum Weltkulturerbe werden.
Streetfood-Pionierin „Fräulein Kimchi“
Fräulein Kimchi komponiert Geschmacksnoten. Traditionelle koreanische Küche, aufgepeppt als Streetfood. Inhaberin Lauren Lee ist in Kanada und den USA aufgewachsen und dann nach Berlin gekommen. Ins Komponistenviertel zog es die studierte Opernsängerin wegen der schönen Straßennamen. Von ihr erfährt Andreas auch, dass die Deutschen – anders als die Amerikaner – das supergesunde Kimchi sehr lieben.