
-
Die Straße führt mitten durch den Samariterkiez und ist etwa einen Kilometer lang. Die Samariterkirche teilt die Straße. Die "Bänsch", wie dort viele sagen, ist eine der grünsten Straßen in der Gegend. Wer dort wohnt möchte nicht mehr weg.
Der ehemalige Arbeiterkiez mit schönen Gründerzeithäusern hat sich zur beliebten Wohnadresse für junge Familien und Kreative entwickelt. Eine Straße, in der zudem richtig Musik drin ist.

Kiezspaziergang mit Dirk Michaelis
Der bekannte Sänger ist in der Bänschstraße aufgewachsen. Das letzte Mal war er vor etwa 40 Jahren in dem Haus. Das berühmte Lied "Als ich fortging" hat er dort als 12jähriger komponiert, seine ersten Songs im Kiez auf dem Forckenbeckplatz gespielt. Die Parkanlage grenzt an die Bänschstraße. Gleich um die Ecke hat Dirk Michaelis Klavier und Gesang in der Musikschule gelernt.
Wenn er nun in die Bänschstraße kommt, dann um zu Gitarrenfachmann Alexander Markusch zu gehen. Bei ihm geben sich viele, auch international bekannte Musiker, die Klinke in die Hand. Auch Uwe Hassbecker von der Band "Silly" vertraut auf das Können des Gitarrenbauers.

Samariterkirche mit besonderer DDR-Vergangenheit
Die Kirche war ein Zentrum der Friedensbewegung in der DDR. Legendär waren auch die Bluesmessen, über die selbst im Westen berichtet wurde. Sie hat Freiräume für den Widerstand der DDR-Opposition geboten. Rainer Eppelmann, damals Pfarrer dort, organisierte die legendären Bluesmessen - unkonventionelle Gottesdienste für unzufriedene Jugendliche. Erst für einige Hundert, später waren es bis zu 7000 Menschen, die dabei sein wollten. Rainer Eppelmann hat die Wende mitgeprägt, wurde später Minister und war auch im Bundestag. Er ist selbst im Friedrichshain aufgewachsen, hat Maurer gelernt und dann Theologie studiert. Am 12. Februar feiert er seinen 80. Geburtstag,
Bis heute ist die Kirche offen für den Kiez. Es gibt viele Angebote. Immerhin proben sechs unterschiedliche Chöre dort. Hinter der Kirche ist ein Spielplatz.
Das Café "Die Kaffeefreunde"
In der Straße gibt es relativ wenig kulinarische Angebote. Dafür sitzt man bei den Kaffeefreunden umso gemütlicher bei Kaffee, Kuchen und Speisen.
Grüne Kiezinitiative
Anni Stamm-Grossjohann hatte die Idee für "GreenKiez" und viele Anwohner machen mit. Seit 20 Jahren ist sie Berlinerin und seit 12 Jahren lebt sie schon in der Bänschstraße.
Gemeinsam säen die Nachbarn zahlreiche Wildblumen und Wildkräuter für Insekten, vor allem auf dem Grünstreifen in der Mitte der Straße. Die Initiatorin ist inzwischen Expertin geworden für Insekten. Deshalb betreut sie auch in der Pettenkofer-Grundschule eine Arbeitsgemeinschaft. Die Schülerinnen und Schüler nennen sich "GreenKids" und helfen bei der Pflege der Beete.
Nähkurse bei "Limomade"
Monique Harning hat Bekleidungsgestaltung studiert und für die Abschlussarbeit einen passenden Raum gesucht. In den hat sie sich so verliebt, dass sie mit ihrer Schneiderei gleich in der Bänschstraße geblieben ist. Sie bietet Kurse für Anfänger an. Auch sie möchte dort nicht mehr weg.