
Landkreise Havelland -
Die Kleinstadt an der Havel wirbt selbst mit dem Slogan "Stadt voller Energie". Ulrike Finck möchte herausfinden, was sich dahinter verbirgt. Sie ist der Geschichte des Industriestandortes sowie der Energie der Menschen auf der Spur.
Von einem Fischerort hatte sich Premnitz Anfang des 20. Jahrhunderts zu einem Industriestandort entwickelt - mit IG-Farben, später der Märkischen Faser AG. Heute gibt es noch ein Gewerbegebiet. Die BUGA 2015 hat viel verändert in der Stadt am Rande des Naturparks Westhavelland.
Die Rückkehrerin - Leben und Arbeiten in Premnitz
Michaela Schwarz ist nach 20 Jahren in ihre Geburtsstadt zurückgekehrt. Heute ist Premnitz für sie ein kleines Idyll - hell, bunt und mit schöner Natur. Früher war die Stadt für sie durch die Industrie eher grau, dreckig und es hat gestunken. Die Wirtschaftsjuristin mag die Energie der Premnitzer. Sie ist Büroleiterin des Regionalen Lotsendienstes Havelland und berät Menschen, die ein Unternehmen gründen. Die Mutter zweier Kinder freut sich, dass auch im Corona-Jahr 2020 viele diesen Schritt gewagt haben. Sie und ihr Mann mögen die Ruhe und Überschaubarkeit, die kurzen Wege in der Kleinstadt, die ihnen ermöglichen, alles unter einen Hut zu bringen.
Surfen auf der Havelwelle
Frank Sorge hat das Boot mit der Havelwelle für rasantes Surfen erfunden. Der ehemaliger Berlin-Brandenburger Meister im Wakeboarden hat viel Erfahrung mit Brettern auf dem Wasser. Er ist heute Betreiber von "2Wave" und bietet auch die neuesten Trends "Foil Surfing" und "Foil Pumping" an, bei denen man ohne Wind und Boot surfen kann.
Der Garten von Regisseur Dani Levy
Er ist bekannt durch Streifen wie "Alles auf Zucker" oder die "Die Känguru-Chroniken". Seinen Garten an der Havel unweit von Premnitz nutzt er als selbstgewähltes Exil, tankt Ruhe, Energie und Inspiration. Dort schreibt er an seinen Filmen oder Theaterstücken. Dani Levy hat einen wilden Garten. Wie bei seiner Arbeit als Regisseur mag er die Dinge einfach wachsen lassen.
Die Buchbinderin
Peggy Lück repariert alte Bücher, bindet Zeitschriften und Zeitungen, auch Dissertationen – alles was irgendwie fest zusammengehört. Das älteste Buch, das sie bearbeitet hat, stammte aus dem Jahr 1670 – das war für sie etwas sehr Bewegendes. Den ganz alten Büchern gehört ihre besondere Liebe.
Der Lucke-Hof
In zehnter Generation betreibt die Familie den Hof. Viele Geschichten aus den historischen Gemäuern des Vierseithofes sind bis heute überliefert. Auch alte Dokumente, wie Ahnentafeln und Testamente, Gerichtsakten und Rechnungsbücher. Aus denen lässt sich das Leben auf dem Hof lesen. Das kommt bei Jugendgruppen und Ausflüglern gut an. Für die denkmalgerechte Wiederherstellung des Hofes und ihr soziales Engagement – u.a. für Kinder aus Tschernobyl und Rumänien – lud Bundespräsident Joachim Gauck 2013 die heute 81jährige Ute Lucke-Polz zum Neujahrsempfang ein.
Die Weltmeister im Bowlen
Die Bowler vom "TSV Chemie Premnitz" schieben alles andere als eine ruhige Kugel. Die Nationalspieler sind Deutsche Meister und haben sogar Europa- und Weltmeistertitel erkämpft. Die Nationalspieler brauchen nicht nur die richtige Technik, sondern auch Kondition. Ein Wettbewerb kann schon mal 9 Stunden dauern.